Den Ol Doinyo Lengai erklimmen

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Der Gottesberg zeigt Zähne

Sand, so weit das Auge reicht. Und Geröll. Und verdorrte Grasbüschel. Und Staubfontänen hinter dem Auto. So muss wohl eine bizarre Mondlandschaft aussehen. Nur ohne die Maasai. Und ohne die Schlagbäume, die uns mehrmals zu Wegezöllen auffordern. Die Maasai sind ein aufmüpfiges Volk, das sich zu helfen weiß, weil die Regierung auf diesen Landstrich vergisst. Von fast überall zu sehen: der perfekt kegelförmige Vulkan Ol Doinyo Lengai. Fast scheint es, als ob es oben weiter Schnee hätte, aber es handelt sich um eine geologische Rarität, nämlich Natrokarbonatit,  dünnflüssige Lava, die sich hell-beige färbt, nachdem sie erkaltet ist.

Kein Berg für Gemütliche. Langer, kräfteraubender, steiler Aufstieg ohne Flachstücke, je nach Route teils in der Nacht mit Stirnlampe. Aber oben sind die Strapazen vergessen. 360 Grad einfach nur Wow. Die zerfurchten Ngorongoro Highlands, die Weiten der Serengeti und der Massai Mara in der Ferne und zu unseren Füßen glitzert der Lake Natron (je nach Jahreszeit) rosarot. Ein Ort von ungewöhnlicher, faszinierender Schönheit. Unbequem, trostlos, ein Stück weit herzzerreißend schön und grausam zugleich. Luxus finden Sie hier keinen, dafür aber ungekünstelte Einblicke ins echte Leben. Tansania abseits von Klischees, Fotofilter und Hochglanzbroschüren.

Ach ja: Der Abstieg hat es in sich. Das Auto, das man schon seit Ewigkeiten sieht, rückt und rückt nicht näher. Obwohl die Knie lauthals Es reicht! schreien.

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