Für den Fall, dass Sie einen Afrika-Spezialisten suchen, der Ihnen 100 % Flexibilität und kurzfristige Stornierungen wegen Corona oder anderen Pandemien garantieren kann, muss ich Sie leider enttäuschen. Die Leistungsträger in Afrika entwickelten aufgrund der Folgen der Pandemie und unverschämter Gäste noch striktere, noch weniger kulante Storno- und Zahlungsbedingungen (als sie ohnehin schon vor Corona verfolgten). Als kleiner Boutique-Reiseveranstalter ohne Verträge und Mindestabnahmemengen habe ich nicht die Macht der Buchungszahlen hinter mir, die die Leistungsträger zum Einlenken bewegen würde.
Was bedeutet das für Sie und Ihre geplante Afrika-Reise? Grundsätzlich besteht in der EU die Rechtsprechung, dass ein kostenfreier Rücktritt von einer Reise nur dann möglich ist, wenn am Bestimmungsort erhebliche Beeinträchtigungen oder Gefahren für die Reisenden (z. B. Krieg, Terror, Ausgangssperren vor Ort, geschlossene Unterkünfte) herrschen. Zusätzlich kann kostenfrei eine Reise storniert werden, wenn die Anreise unmöglich ist (z. B. Flugunmöglichkeit) oder wenn es im Herkunftsland behördliche Anordnungen gibt, die eine Reise verhindern (z. B. Ausgangssperren, Grenzschließungen).
Sollte ein solcher Fall eintreten, ersucht Safari Insider Sie, zunächst die Möglichkeit zu prüfen, die Reise auf einen späteren Reisetermin umzubuchen. Warum? Weil die Leistungsträger in Afrika geleistete Zahlungen an Safari Insider nicht zurückzahlen, d.h. Refundierungen an Sie zahlt Safari Insider großteils aus der eigenen Tasche.
Eine reine Einstufung des Zielgebietes zu einem Hochrisikogebiet mit einer damit verbundenen Reisewarnung (beispielsweise aufgrund einer Pandemie) ermöglicht nicht gleichzeitig eine kostenfreie Stornierung, sofern die Bedingungen vor Ort die Reise nach wie vor ohne größere Einschränkungen zulassen.
Eine Reisewarnung ist kein Reiseverbot, und gerade Corona hat gezeigt, dass eine Einschätzung von europäischen Behörden oftmals nichts mit der Realität vor Ort, speziell Afrika, zu tun hat. Denn während Reisewarnungen früher dafür gedacht waren, Sicherheit von Reisenden zu gewährleisten, wurden sie während Corona von den Behörden dafür verwendet, den Bewegungsradius der Staatsbürger einzugrenzen.
Sie können trotz Reisewarnungen reisen, was viele Menschen ja auch während Corona mit Begeisterung getan haben. Für einige afrikanische Länder erwies sich die Angst der Mitteleuropäer vor dem Reisen während der Pandemie als Segen. Plötzlich kamen Gäste aus Ländern, die zuvor kaum eine Rolle spielten.
Sie haben selbstverständlich das Recht, dennoch jederzeit vom Reisevertrag zurückzutreten. Bitte haben Sie Verständnis, dass in solchen Fällen die Stornobedingungen laut den AGBs gelten.
Sollte der letztgenannte Schadensfall eintreten und Sie keine Rücktrittsversicherung abgeschlossen haben, wird Safari Insider den Schaden konkret berechnen, da die unterschiedlichsten Leistungsträger voneinander abweichende Stornokosten berechnen.
Deshalb rate ich eindringlich, die Reise mittels einer Rücktritts- bzw. Stornoversicherung abzusichern, da ein Rücktritt mitunter bis zu 100 % der Reisekosten bedeuten könnte.
In jedem Fall versuche ich, eine für alle Beteiligten einvernehmliche Lösung zu finden.