Alles, was Sie über Mafia Island wissen müssen

Der Strand von Utende – wo in den 1990er-Jahren das erste Hotel errichtet wurde. (C) Tsepova, Adobe Stock

Rotes Klinkerziegeldach, ebenerdig, 30 m lang mit Mini-Vestibül – wäre da nicht das Rollfeld, könnte man das unscheinbare Gebäude glatt als Einfamilienhaus missinterpretieren. Und das ist gut so: Der Flughafen von Mafia Island lässt bereits erahnen, dass hier nicht Horden an Menschen abgefertigt werden (müssen).

Mit italienischen Methoden hat die Insel nichts gemein. Der Name gibt den Historikern Rätsel auf. Er könnte auf die frühen arabischen Siedler zurückzuführen sein, die die Inseln schlicht morfieyeh (dt.: Inselgruppe, Archipel) nannten. Oder vielleicht doch auf das jemenitische Himyariten-Geschlecht Ma’afir, das lange vor den Arabern und Persern den Indischen Ozean kontrollierte?

Heute untersteht Mafia Island der Republik Tansania, anders als Sansibar, das ja einen halbautonomen Status hat. 65.000 Inselbewohnern stehen einigen wenigen tausenden Besuchern pro Jahr gegenüber. Nur eine Handvoll Lodges samt Tauchcentern wird nach westlichen Maßstäben professionell betrieben.

Mafia Island bietet alle exotischen Zutaten für ein Urlaubsparadies – Kokospalmen soweit das Auge reicht, strahlend weiße Sandbänke und die farbenprächtigsten submarinen Korallengärten Tansanias.

Und wurde dennoch vom Tourismusboom, wie ihn Sansibar erlebt, nicht vollends erfasst.

Warum das so ist, will der folgende Blogbeitrag ergründen.

 

Geschichte(n) ohne Ende

Die 20 km lange und 8 km breite Hauptinsel Chole Shamba (aka Mafia Island) ist von 8 weiteren Inseln sowie mehreren Korallenatollen flankiert. Korrekterweise handelt es sich also um einen Archipel. Nur 20 km vom tansanischen Festland entfernte, fungierte er – wie andere Küstenorte in Ostafrika auch – in früheren Jahrhunderten als bedeutender Handelsstützpunkt im Indischen Ozean.

Bereits der griechische Astronom und Geograf Claudius Ptolemäus (85–165 n. Chr.) verzeichnete in Geographia, einem der ersten Atlanten der Welt, eine Insel namens Menouthesias, von der heute angenommen wird, dass es sich um Mafia handeln könnte. Zahllose Ruinen belegen, dass fremde Herrscher und Kulturen ihre Spuren hinterlassen hatten, angefangen von den Sabäern aus dem heutigen Jemen über die persische Shirazi-Dynastie bis hin zu arabischen Händlern, den portugiesischen Seefahrern und den deutschen sowie englischen Kolonialisten.

Die markanten Kokospalmen, für die Mafia Island in Erinnerung bleibt, verdanken wir den wirtschaftlichen Interessen der ehemaligen Siedler. Vor 300 Jahren legten die Omanis die ersten Kokosplantagen an. Ab 1890 hatte unter der deutschen Kolonialregierung jeder Mann 50 Kokospalmen zu pflanzen, um die Nachfrage nach Copra, dem getrockneten Kokosnussfleisch, zu decken. Noch heute zählt Tansania zu einem der größten Kokosnuss-Produzenten Afrikas.

Kokospalmen zum Abwinken – so bleibt Mafia Island in Erinnerung. (C) Storyteller, Adobe Stock

Der Mafia Island Marine Park

Die besondere Lage des Archipels ließ eine artenreiche Unterwasserwelt entstehen: Weil der Rufiji River vom Festland in seinem Mündungsdelta nährstoffreiches Wasser in den Ozean bis nach Mafia Island spült, finden sowohl große, ozeanische Fische als auch kleinere Rifffische in den Korallengärten ausreichend Nahrung vor.

Der 1995 errichtete, erste Marinepark Tansanias und größte im Indischen Ozean erstreckt sich über 822 km² im südlichen Teil des Mafia Archipels.  Ihm wird eine große Artenvielfalt zu Wasser und zu Land attestiert. Geschätzt an die 400 Fischarten finden in den Korallenriffen, Seegrasbetten, Mangrovenwäldern und dem weitläufigen Watt Heimat. Schildkröten sowie die seltenen Dugongs sind heimisch.

Taucher erfreuen sich zwar an der prachtvollen Unterwasserwelt, für die ansässigen Fischer bedeutet das Schutzgebiet aber ein Eingriff in ihre Lebensgrundlage. Obwohl der Marine Park einst als Projekt konzipiert war, das der lokalen Gemeinde ein gewisses Mitspracherecht sowie einen Anteil an den Einnahmen aus dem Tourismus versprach, sind die Kompensationen ausgeblieben. Der unsäglichen Praxis des Dynamitfischens sowie des gewerblichen Fischfangs wurde zwar ein Riegel vorgeschoben, die lokale Bevölkerung wurde und wird aber leider nicht sinnvoll in das Naturschutzprojekt eingebunden.

Deswegen genießt der Park in der Bevölkerung nicht die Unterstützung, die er brauchen würde, um noch besser seinem Auftrag der Artenerhaltung und -vielfalt nachkommen zu können.

Bei Ebbe sieht es an vielen Stellen an der Küste so aus: Mangrovenwälder oder zumindest ihre Wurzeln, die für die Sauerstoffzufuhr sorgen. (C) MWolf-Images, Adobe Stock

Utende – das Herz des Marineparks

Am Schlagbaum erkennen Sie, dass Utende erreicht ist. Nachdem Sie hier Ihren Obolus für den Marinepark geleistet haben, dürfen Sie passieren.

Wo die Teerstraße endet, befindet sich das Highlight des Fischerdorfes Utende. Am gezeitenunabhängigen Utende Beach wurde in den 1990er-Jahren das erste und seinerzeit noch staatlich geführte Hotel der Insel eröffnet, die heutige Mafia Island Lodge. Während der altmodische, architektonische Stil wie aus dem Rahmen gefallen wirkt, zählt die Lage nach wie vor zu den schönsten der Insel!

Ein gutes Dutzend Hotels und Tauchcenter findet sich unter idyllischen Kokospalmen innerhalb der Parkgrenzen, für jede Nacht fallen also zusätzliche Kosten an.

Auf der anderen Seite der Chole Bay verhindern Chole Island, Juani Island sowie Jibondo Island die freie Sicht aufs offene Meer.

Sich in Utende einzuquartieren ist für passionierte Taucher und Schnorchler sinnvoll, da die meisten Tauchspots schnell erreichbar sind.

Safari-Insider-Tipp: Stehen Sie früh genug auf, denn an der Ostseite der Insel wollen die Sonnenaufgänge bestaunt werden.

Walhaie & mehr

Die bei weitem größte Attraktion des Archipels besteht in den Walhaien.

Die sanften Riesen ähneln Walen, nicht nur in der Größe, sondern auch im Essverhalten: Sie ernähren sich von Plankton.

Weil die Monsunwinde zwischen Oktober und Februar Plankton aus dem Rufiji River in Richtung Westküste des Archipels schwemmen und den Walhaien Plankton und Algen im Überfluss bieten, kehren sie alljährlich zurück.

Menschen haben trotz ihrer Größe von an die 10 m Länge und bis zu 12 t Gewicht von ihnen nichts zu befürchten.

Auf die größten Fische im Ozean zu treffen, ist ein überwältigendes Erlebnis. Normalerweise nähert man sich ihnen mit dem Boot und geht mit Maske und Flossen ins Wasser. Nähern Sie sich langsam und sanft den Tieren, denn trotz ihrer Größe sind sie schreckhaft und drehen ab, wenn sie sich unwohl fühlen.

Saisonal zu bestaunen sind die Buckelwale, die die Gewässer von August bis Oktober aufsuchen.

Sowohl die Grüne Meeresschildkröte als auch die Echte Karettschildkröte legen auf Juani Island ihre Eier ab. Die Babies schlüpfen von Juni bis September. Vielleicht haben Sie Glück und werden Zeuge davon, wenn putzige Baby-Schildkröten sich instinktiv ins Meer retten.

Sehr wahrscheinlich könnten Sie bei mindestens einem Ihrer Tauchgänge auf Mantarochen treffen

Mafia Island zählt weltweit zu einem der besten Gebiete, um Walhaie zu beobachten. (C) Pole Pole

Was tun auf Mafia Island?

▶ Chole Island: Nachdem Juani Island aus unbekannten Gründen unterging, blühte Chole Island auf, vor allem durch den Sklavenhandel mit Madagaskar, Mauritius und La Réunion. Sklavenhändler und -besitzer errichteten Steinhäuser, Brunnen und Moscheen und siedelten sich in Chole an. Später, in den 1890er-Jahren, kamen die deutschen Kolonialisten, fügten ein Gefängnis (von dem noch Zellen sichtbar sind) hinzu und bauten den Sklavenmarkt zu einem Zollhaus um. Davon übrig sind noch markante, üppig überwucherte und mit Grünspan überzogene Ruinen. Chole Island ist für seine Komorenflughunde bekannt, die in der Dämmerung ausfliegen und tagsüber in den Mangobäumen hängend schlafen. Besuche im Zuge von Dorf- und Inseltouren werden angeboten. 

Tipp für Individualisten: In der Lodge Chole Mjini schlafen Sie auf Plattformen in den Bäumen. 

▶ Juani Island: Vermutlich eine der ältesten, besiedelten Inseln des Archipels. Die Relikte der Stadt Kua werden auf ca. 600 v. Chr. datiert. Außerdem ließen sich die persischen Shirazi im 14. Jh. auf der Insel nieder. Ruinen von Grabmälern, mehrerer Häuser – eines davon sogar mit Bad – und zweier Moscheen wurden gefunden. Interessant ist, dass auf der Insel Wildschweine, Affen und Blauducker heimisch sind. Sowohl die Grüne Meeresschildkröte als auch die Echte Karettschildkröte legen hier ihre Eier ab. Bootsexkursionen zur Insel oder wenn die Schildkröten schlüpfen werden angeboten. 

▶  Kilindoni: Der Hauptort, die „Hauptstadt“. Ein verschlafenes Nest, das recht dicht verbaut ist. Mit Ämtern, dem Flughafen, Hafen, Schulen, einer Klinik und anderer wichtiger Infrastruktur. Ein schmaler Strand flankiert das Städtchen, wo sich eine empfehlenswerte Unterkunft, das Butiama Beach Hotel, befindet. Hier starten die Ausflüge zu den Walhaien. Village Tours können in den Unterkünften gebucht werden.

▶ Korallenriffe: Zu den bekanntesten gehören Kitutia Reef und Mange Reef, die am besten schnorchelnd bewundert werden. Wie gut, dass es gleich daneben Sandbänke zum Ausruhen gibt…. Sie lassen sich am besten mittels eines Tagesausfluges per Boot ansteuern.

▶ Leuchtturm in Ras Mkumbi: An der äußersten, nördlichen Spitze liegt ein kleiner Leuchtturm, der per Auto im Zuge eines Tagesausfluges erreichbar ist. Ob er einen Landausflug rechtfertigt, sei dahingestellt. Aber die Fahrt dorthin wird Sie überraschen, da sich im nördlichen Teil die Landschaft verändert. Keine Kokospalmen, aber kleine Fischerdörfer, Felder, Baobabbäume, dichter Wald, Affen und viele Vögel prägen die Szenerie.

▶ Ras Kisimani: Der schönste Strand auf Mafia Island! Versteckt auf einem hornförmigen Kap befindet sich ein malerischer, weißer Sandstrand an einem kleinen Mündungsdelta. 1872 hatte ein tropischer Zyklon die hier seit Jahrhunderten ansässige Siedlung dem Boden gleichgemacht. Mit Auto oder Bajaji erreichen Sie den Strand, der südwestlich von Kilindoni liegt. Eignet sich gut für einen Tagesausflug.

▶ Sandbänke: Es müssen nicht immer Strände sein. Weil die meisten „schönen“ Strände nur langwierig auf dem Landweg zu erreichen sind, eignen sich für ein paar lauschige Stunden am Wasser viel besser die Sandbänke, z. B. Marimbani, Kitutia oder Mange. Sie zeigen sich immer nur bei Ebbe. Jede Unterkunft bietet Bootsausflüge zu diversen Sandbänken an.

▶ Strände: Weitere Sandstrände, abgesehen von Ras Kisimani, finden sich am ehesten an der Westküste, in Ras Mbisi, Kanga oder Bweni. Eignen sich gut für einen Tagesausflug.

▶ Sundowner Dhow Trips: Bietet jede Lodge an. Mit dem Segelboot in den Sonnenuntergang zu segeln kann nie verkehrt sein!

▶ Vogelbeobachtung: Überraschend, aber auch wieder nicht. Viele Arten von Wasservögel und Zugvögel finden sich an den Küsten, Mangrovenwälder und Wäldern der Insel ein. Heuern Sie unbedingt einen kundigen Vogelguide in Ihrer Lodge an!

Was für Mafia Island spricht

Am Strand von Utende trifft sich die Dorfbevölkerung, um Vergnügungen nachzugehen. Sie teilen sich den Strand mit den Einheimischen. (C) Pole Pole

Entspannen und Faulenzen – abseits vom Massentourismus

So muss sich Sansibar in den 1990er-Jahren angefühlt haben! Wenig Unterkünfte, freundliche Einheimische, die einem Schwatz nicht abgeneigt sind, Beschaulichkeit und Ruhe, naturbelassen, null penetrante Beach Boys oder windige Strandverkäufer. Wenn Sie ruhige Strandferien abseits vom Trubel suchen, sind Sie hier richtig.

 

▶ Außergewöhnliche Unterkünfte

Keine Bettenburgen, sondern kleine, intime, exklusive, in der Regel inhabergeführte, persönliche, charaktervolle Unterkünfte.

 

▶ Artenreiche Unterwasserwelt

Wer gerne taucht oder schnorchelt, kann bei Mafia Island nichts falsch machen. Riffische sind genauso präsent wie größere ozeanische Fische weiter draußen an den tiefer gelegenen Tauchspots.

 

▶ Walhaie

Es soll sich Experten zufolge um die zweitgrößte Walhai-Migration nach Mexiko handeln.

 

▶ Aktiv im und am Wasser

Weil die Sandstrände vor den meisten Lodges nicht dem Tropen-Instagram-Idyll entsprechen, bietet jede Lodge viele Bootsexkursionen an, zu Sandbänken, vorgelagerten Inseln oder Bootstouren in den Sonnenuntergang.

▶ Geschichtlich interessant

Mit Vorwissen nimmt die wechselvolle Geschichte Interessierte in ihren Bann. Aber auch ohne Vorwissen kann man sich an den verwunschenen und überwucherten Ruinen erfreuen. Man bekommt eine Ahnung davon, wie bedeutend die Inseln einst gewesen sein müssen!

 

▶ Authentisch & mit echtem Swahili-Charme

Die Touristendollars haben den Insulanern noch nicht den Kopf verdreht. Man wird nicht bedrängt. Niemand versucht Ihnen, Bootstouren oder Souvenirs aufzuschwatzen. Es gibt kaum Kriminalität. Vielleicht starrt man Sie an, aber auf eine gute Art. Einheimische sind einem Plausch nicht abgeneigt.

Gleichzeitig wird aber von Ihnen erwartet, sich den lokalen Sitten zu beugen. Achten Sie auf Ihre Kleidung außerhalb des Hotels (Schultern bedeckt, Knie bedeckt, nicht zu freizügig). Verzichten Sie auf Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit. Wegen der Abgeschiedenheit und der fehlenden Touristen haben sich traditionelle Moralvorstellungen ohne Spielraum für Ausländer erhalten.

 

▶ Unterkünfte mit Verantwortung

Die professionell geführten Strandlodges wissen um ihre Verantwortung und unterstützen lokale Naturschutzorganisationen sowie ökosoziale Projekte für die Bevölkerung. Sie versuchen – so gut es geht – nachhaltig zu arbeiten und heuern bevorzugt Insulaner an. Viel von der Wertschöpfung verbleibt auf dem Archipel.

 

Ernsthafte Konkurrenz für Sansibar?

Nö, eigentlich nicht.

Mafia Island ist zwar wie Sansibar mit Kokospalmen gesegnet, aber das sind auch schon die einzigen Gemeinsamkeiten. Sansibar trifft die Erwartungen des Massengeschmackes, während Mafia Island ein Nischenpublikum anspricht.

Mafia Island fehlen die kilometerlangen, breiten Sandstrände, wie sie Sansibar hat.

Vielerorts dominieren Buchten, Mangrovenwälder und Wattmeer. Mafia Island hat dort, wo die Lodges stehen, eher Buchten und kurze, schmale Strände. Es gibt natürlich längere Sandstrände, die wiederum keine vernünftigen Unterkünfte aufweisen. Tagesausflüge zu solchen Stränden können aber unternommen werden.

Mafia Island fehlt der internationale Flughafen.

Während auf Sansibar täglich unzählige internationale und nationale Flüge tausende von urlaubshungrigen Gästen ausspucken, fliegt Mafia Island grad mal eine Handvoll kleine Propellermaschinen an.

Die kleine Insel ist stärker den Elementen ausgesetzt, konkret dem Wind.

Von Juni bis August (der Hauptsaison der europäischen Touristen) liegen die Inseln im Einflussbereich von teils starken Winden. Erst ab September nehmen diese ab.

Mafia Island fehlt die direkte Anbindung ans Festland.

Alle Inlandflüge aus dem Norden machen einen Zwischenstopp in Dar es Salaam. Für nur mal 3 schnelle Tage am Meer nach einer Safari ist die lange Anreise zu umständlich.

Vergleichen Sie die Flugzeiten: Arusha nach Mafia Island: ca. 5 Std. mit Umstieg, Arusha nach Sansibar 1,5 Std. ohne Umstieg (und obendrein um die Hälfte billiger).

Vielerorts dominieren Mangrovenwälder die Küsten.

Sie spielen zwar eine entscheidende Rolle bei der Artenvielfalt und der Vermeidung von Bodenerosion, sind aber nicht sonderlich ansehnlich. Doch zum Glück gibt es paradiesisch schöne Sandbänke….

Das höhere Preisniveau scheint den Badetourismus abzuhalten.

Logistik, Anreise und Lebenshaltungskosten – einfach alles ist teurer.

Gäste brauchen einen zusätzlichen Inlandflug (um zurück an einen internationalen Airport zu gelangen), die Inlandflüge sind teurer, die Lebensmittel müssen samt und sonders vom Festland importiert werden, und für das Errichten und Betreiben von Unterkünften müssen ebenso alle Lebensmittel, Getränke, Waren, Möbel, Ausstattung, etc. teuer vom Festland hergeschippert (oder noch schlimmer geflogen) werden.

Zusätzlich fallen in Utende die Marinepark-Gebühren an, momentan 23,60 US$ pro Person und Tag.

So malerisch wie Ras Kisimani präsentieren sich nur wenige Strände. (C) Storyteller, Adobe Stock

Mein persönliches Fazit

Für mich ist Mafia Island „the real deal“ – wo Individualisten mit Interesse an Land und Leuten auf Einheimische treffen, die noch keine Dollar-Zeichen in den Augen haben.

Das Miteinander ist respektvoll, von beiden Seiten.

Das fängt bei der angemessenen Bekleidung an und hört beim höflichen Umgang miteinander auf. Ruhebedürftige und Menschen, die an mehr als nur einer Postkartenidylle interessiert sind, werden sich auf dem Archipel wohl fühlen. Trinkfeste Rucksacktouristen suchen Sie hingegen auf Mafia Island vergeblich.

Für Individualisten, die tauchen, schnorcheln, an der Unterwasserwelt wie auch der Geschichte und den Menschen Interesse zeigen, ist Mafia Island das perfekte Hidden Gem – gerade weil die Strände nicht sonderlich instagramable sind.

Safari-Insider-Tipp: Damit die Einheimischen am Tourismus partizipieren (und nicht beginnen, ihn abzulehnen), heuern Sie für Dorftouren oder Ausflüge ins Hinterland unbedingt Guides an!

 

Praktische Infos

Anreise & Transfers

Momentan existieren 6 Inlandflüge pro Tag in kleinen Propellermaschinen, die Mafia Island ansteuern (mit Umstieg in Dar es Salaam).

Ein Mindestaufenthalt von 4- 5 Nächten ist ratsam, um die erhöhten Kosten und langwierigere Anreise zu kompensieren. Je länger, desto besser (im Sinne von Slow Travel und nachhaltigem Reisen).

Lässt sich sehr gut (aber nicht ausschließlich ) mit anderen Zielen in Tansania abseits vom Massentourismus verbinden, z. B. Ruaha National Park oder Nyerere National Park.

 

Reisezeit

Bis auf die Regenmonate April und Mai ist der Archipel ganzjährig zu bereisen.

Starke Winde herrschen von Juni bis August vor.  September bis November zählen zu den angenehmsten Monaten auf Mafia Island. Ab Dezember, wenn sich der Monsun aufbaut, wird es richtig heiß und schwül. Von Mitte März/April bis Mai dauern die Regenmonate, die auf dem exponierten Archipel heftig ausfallen können. In diesen Monaten kann es unangenehm zugig und feuchtkalt sein, weswegen alle Lodges vorübergehend schließen.

 

Unterkünfte

Charaktervolle und persönlich geführte Unterkünfte in der guten und gehobenen Mittelklasse existieren vor allem um Utende, u. a. Pole Pole, die Kinasi Lodge, Shamba Kilole oder das Big Blue Mafia Island Dive Center. Weitere Unterkünfte: Chole Mjini auf der Insel Chole Island und Butiama Beach in Kilindoni.

Schicken Sie mir Ihre Vorstellungen unter info@safari-insider.com oder über das Anfrageformular.

Zum Schnorcheln und Tauchen kommt der Großteil der Besucher nach Mafia Island. (C) Storyteller, Adobe Stock