Top 10 Tipps für eine unvergessliche Familien-Safari

Einfach unvergesslich, gemeinsam als Familie eine Safari zu erleben!

Ich habe lebhaft eine Pirschfahrt mit einer Familie in Erinnerung, die nach Simbabwe gereist war. Das Leben schreibt die schönsten Geschichten, ich musste nur meine Lauscher spitzen und den Stift zücken. Lesen Sie über die erfrischende Pirschfahrt im Blogbeitrag „Der erste Elefant“.

Doch was macht eine gelungene Safari für Klein und Groß aus?

Nichts darf zu kurz kommen, weder Tiere, noch Abenteuer, noch Sicherheit und schon gar nicht Abwechslung. Ausreichend Ruhephasen für Groß und Klein brauchen Platz. Und ein bisschen Komfort zwischendrin kann auch nicht schaden….

Beim Konzipieren unzähliger Familiensafaris in den letzten Jahren haben mich folgende Grundsätze geleitet:

 

 

1. Das für Ihre Familie passende Land wählen

Das EINE perfekte Land für eine Familiensafari existiert nicht.

Vielmehr sind es die Wünsche und Bedürfnisse der Familie, die das passende Land definieren.

Tansania hat viele Vorteile für Familien: ein eigenes Fahrzeug samt Driverguide, teilweise relativ kurze Distanzen, abwechslungsreiche Programmpunkte und nicht zuletzt den verheißungsvollen Indischen Ozean.

Walking Safaris, Kanu-Safaris und die teils abenteuerlichen, rustikalen Unterkünfte in Sambia und Simbabwe sprechen eher Teenager oder Familien mit Outdoor-Erfahrung, u.a. Wandern, an.

Südafrika bietet speziell in unseren Wintermonaten beste Bedingungen für Familien, die gerne als Selbstfahrer unterwegs sind. Südafrika punktet beispielsweise mit großteils fast-europäischer Infrastruktur, dem abwechslungsreichen Angebot (Safari, Berge, Meer, Städte) und dem (verglichen mit anderen afrikanischen Ländern attraktiven) Preisniveau.

Eine Mutter und ihre Tochter sitzen am Pool und beobachten eine Herde Elefanten.

Faszinierend, die Elefanten aus nächster Nähe zu beobachten. Psst! Sei ganz leise und bewege dich nicht! (C) Blue Orange Studio, Adobe Stock

Ein gemütlicher Safari-Sessel, der Blick schweift in die Ferne. Solche Momente der Entspannung sind nur möglich, wenn man mehrere Tage in einem Camp verbringt.

Mehr Tage an einem Ort bedeuten Entspannung für die ganze Familie. Es gibt so viel zu entdecken! (C) Ikuka Camp, Ruaha National Park, Tansania

2. Länger an einem Ort bleiben

Kennen Sie das? „Maaamaaa, ich finde die Socken schon wieder nicht.  Und wo ist mein Lieblings-T-Shirt?“ Täglich ein- und auszuchecken, ist für niemanden angenehm, schon gar nicht für Familien mit Kindern. Statt Erholung und Spaß Unmut und blanke Nerven.

Deshalb empfehle ich:  Je länger Sie in einer Unterkunft nächtigen, desto entspannter für die ganze Familie.

 

3. Bunter Mix bei den Unterkünften

Abwechslung spiegelt sich nicht nur im Programm wider, sondern auch in den Unterkünften. Mal ein rustikales Camp in toller Lage, mal eine Lodge mit Pool, mal ein Quartier bei einem Maasai-Dorf, mal ein Camp mitten im Busch mit nur Wildnis und Tiere vor dem Zelt.

Bei so einer Programmgestaltung lernen Sie die unterschiedlichen Facetten des jeweiligen Landes kennen und haben Zugang zu einer größeren Fülle von Erlebnissen.

 

 

Afrikanische Guides haben Spaß daran, sich mit Kindern zu beschäftigen. Vier wissbegierige Kinder und der Guide versuchen mit den Ferngläsern, ein Tier in der Distanz zu spotten.

Afrikanische Guides sind wunderbar kinderlieb. Sie freuen sich unbändig, Löcher in den Bauch gefragt zu bekommen. Und lieben es, mit den Kindern auf Entdeckungstour zu gehen. (C) Somalisa Camp, Simbabwe

4. Familientaugliche Unterbringung

Ich habe da meine ganz eigene Philosophie: Ich buche ausschließlich kleine, intime, überschaubare Camps und Lodges, die einen persönlichen Service gewährleisten können.

Für Familien sind solche goldrichtig.

Kinder können besser im Auge behalten werden. Auf die Bedürfnisse der Kinder kann punktgenau eingegangen werden. Das Personal interagiert persönlich mit den Kindern. Es herrscht Flexibilität für Eigenheiten von Familien.

5. Mehr als Pirschfahrten

Die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Kinder ist endenwollend. Nach dem 20. Elefant und dem 50. Zebra wird kein Kind vor Verzückung jauchzen. Deshalb ist es wichtig, Alternativen abseits von Wildtieren einzuplanen.

Kinder haben Freude an Bewegung und keine Berührungsängste. Kurze Wanderungen, Spaziergänge, Bootsfahrten, Dorfbesuche, einfache Radtouren und andere Aktivitäten pimpen das Programm. So bekommen die Kinder wieder Lust auf mehr Tiere, mehr Safari und weitere Pirschfahrten.

Die meisten Aktivitäten sind für Kinder jeden Alters geeignet, nur einige wenige haben Altersvorgaben, wie beispielsweise Walking Safaris, Ballon-Safaris oder Kanu-Touren.

6. Rechtzeitig buchen

Warum? Weil die Familienzimmer schnell ausgebucht sind.

Viele Unterkünfte haben zwar Familieneinheiten oder miteinander verbundene („interconnecting“) Zimmer/Zelte/Suiten. Aber häufig nur eine – oder vielleicht zwei.

Für Familien, die zu spät buchen, bleiben nur Zelte oder Zimmer, die nicht miteinander verbunden sind. Für Mama und Papa von Unter-16jährigen bedeutet dies: Innerhalb der Nationalparks müssen aus Sicherheitsgründen je ein Erwachsener und ein Kind in einem Zimmer gemeinsam nächtigen.

Scheuen Sie sich nicht, mit der Reiseplanung bereits im September oder Oktober des Vorjahres zu beginnen. Sofern Sie Familienzimmer wünschen.

Pirschfahrten machen hungrig. Was gibt es Besseres, als mitten in der Savanne das Frühstück oder das Mittagessen zu genießen? Die Kinder sind jedenfalls begeistert!

In der frischen Luft und der Natur zu sein, macht Appetit! Lust auf ein Busch-Picknick? (C) Blue Orange Studio, Adobe Stock

7. Distanzen im Auge behalten

Ja, es gibt sie: Kinder, die lange Autofahrten mögen und geduldig, ohne Murren und Raunzen, die Landschaft vorüberziehen lassen. Aber sie sind eher die Ausnahme.

Deshalb frage ich bei den Telefonaten immer ganz genau nach, wie ausdauernd die Kinder sind und wie sehr sie Autofahrten lieben.

Notfalls bedeuten zu lange Distanzen Abstriche bei der Wahl der besuchten Orte oder Parks.

Denn für die Kinder ist es unerheblich, ob sie die Löwen in der Serengeti oder im Tarangire National Park sehen. Hauptsache Löwen.

8. Zwischendurch Ruhetage einbauen

Unterwegs zwei oder drei ruhigere Tage einzubauen, z. B. irgendwo an einem Fluss oder auf einer Farm mit Pool oder Tieren, ist sinnvoll.  Jedes Land bietet Möglichkeiten, eine Familien-Safari zu entschleunigen und für alle Beteiligten erholsamer zu machen.

 

9. Am Ende Relaxen

Es muss ja nicht immer Sansibar sein.

Ich habe viele Gäste, die gar nicht ans Meer wollen. Muss man auch nicht. Viele reizvolle Orte – in der Regel abseits vom Massentourismus – sind bestens dafür geeignet, eine Safari ausklingen zu lassen. Farmen mit Wanderungen und Kulturtourismus, Lake Malawi mit Süßwasser und wunderbaren Sandstränden , Lodges mit parkähnlichen Gartenanlagen und großen Pools, Unterkünfte mit betörenden Fernsichten auf Berge und Hügelketten – Relax-Orte kommen in allen Farben und Formen.

Und bleiben häufig unter dem Radar des Massentourismus. Gut so.

Ein Gepard läuft durch die trockene Savanne, mit einer kleinen Thomson-Gazelle im Maul.

Die geistige Reife Ihres Kindes ist ein wichtiges Indiz für die „Safari-Tauglichkeit“. Denn gefährliche Situationen können vorkommen, trotz sorgfältiger Planung und bester Vorbereitung.

10. Kinder realistisch einschätzen

Oft fragen mich Eltern nach einem Alterslimit für eine Safari. Eine eindeutige Antwort muss ich Ihnen schuldig bleiben: Es hängt ganz von den Kindern und den Eltern ab!

Warum?

TÜF-geprüfte Camps, Fehlanzeige. Absperrungen, eher nein. Kindersicherungen, vergessen Sie es.

Wildtiere bewegen sich frei durch die Zeltcamps und Lodges, die über keinerlei Zäune verfügen. Eltern müssen also ständig in erhöhter Alarmbereitschaft sein. Denn Sicherheitsvorkehrungen im westlichen Sinn existieren selten, am ehesten noch in Südafrika.

Reiseerprobte Kinder, die bei längeren Autofahrten nicht quengeln oder den Anweisungen der Erwachsenen ohne Murren Folgen leisten, kommen mit den Bedingungen in Afrika wunderbar zurecht. Dann ist sind Ihre Kinder bereit fürs große Abenteuer Afrika.

Andere Kinder haben einen großen Bewegungsdrang, und tendieren dazu, Ermahnungen der Eltern zu ignorieren. Solche Kinder machen es den Eltern schwer, den Überblick zu behalten. Und sich zu entspannen. In solchen Fällen würde ich mit einer Safari noch warten, bis die Kinder kognitiv in der Lage sind, Gefahren realistisch einschätzen zu können.