8 Gründe für eine lebensverändernde Safari in Afrika
Sie waren noch nie in Afrika? Sie Glückspilz! Sie haben sie noch vor sich … die Magie des ersten Males.
Sie brennt sich nämlich unauslöschlich ins Gedächtnis ein. Und wird Sie nie mehr verlassen. Egal, wie oft sie danach wieder nach Afrika reisen.
Viele meiner Kunden bestätigen mir immer wieder: Reisen nach Afrika verändern ihr Leben. Auf die eine oder andere Art und Weise.
Afrika lässt uns Gewohnheiten oder festgefahrene Meinungen hinterfragen. Befreit uns von Dingen, die in einer Konsumgesellschaft als erstrebenswert angesehen werden. Ermöglicht uns einen unverstellten Blick auf das Menschsein.
Was ich damit meine: Afrika ist unaussprechlich anders. Und abweichend, von allen Regeln und Normen, die wir im Westen zu kennen glauben. Einfache Erklärungen gibt es nicht, wohl aber einfach überwältigende Emotionen.
Ich bringe die wichtigsten Lektionen, die mich Reisen in Afrika lehrt, in diesem Beitrag auf den Punkt.
1. Im Rhythmus der Natur.
Das Mantra vom „Hier und Jetzt“, das uns in den westlichen Industrieländern so schwerfällt, leben Sie auf Safari von ganz allein und ganz automatisch.
Wie das geht?
▶ Geweckt werden von den Gesängen und Geräuschen der Tiere, wenn das Morgenrot das Zelt flutet.
▶ Ruhen, wenn die Hitze des Tages unerträglich ist, wenn die tierischen Bewohner ebenfalls im Schatten ruhen.
▶ Sich in den Schlaf wiegen, wenn die Geräusche sich auch zur Ruhe betten.
▶ Früh zu Bett gehen, weil der nächste Morgen sich anträgt, wieder früh zu starten.
▶ Die Gunst der Stunde nutzen, also dann Pirschfahrten, Walking Safaris oder Kanu-Safaris unternehmen, wenn es die Temperaturen erlauben und die Tiersichtungen befürworten.
Sich vom Rhythmus der Sonne treiben zu lassen, macht glücklich, dankbar und demütig. Die Natur lässt uns gesunden und erholen, reduziert den Stresslevel und hebt die Stimmung.
▶ Ein längerer Aufenthalt in und mit der Natur tut dem gesamten Organismus gut.
„Afrika hat seine Geheimnisse und selbst ein weiser Mensch wird diese nie verstehen. Er kann sie aber respektieren.“
Miriam Makeba, südafrikanische Sängerin und Menschenrechts-Aktivistin
2. Aus dem Lärm aussteigen.
Gönnen Sie es sich einfach: Komplett dem Lärm der Außenwelt zu entsagen, wenn auch nur für wenige Tage.
Dem westlichen Leben mit seiner Nach-Außen-Gewandtheit kurzzeitig die lange Nase zeigen.
Damit meine ich nicht nur Verpflichtungen und Termine. Ich meine vielmehr sich darauf einzulassen, einfach ein paar Tage nicht an der Außenwelt teilzunehmen oder mit ihr zu kommunizieren.
▶ Feiern Sie Camps und Lodges ohne WLAN oder Mobilfunknetz.
▶ Umarmen Sie die Tage ohne (un)soziale Medien, Internet und Informationsüberflutung.
▶ Entscheiden Sie sich bewusst, auf Ihr Herz zu hören. Tun Sie nur Dinge, die Ihnen Freude machen. Schreiben, Zeichnen, Lesen, Fotografieren, Faulenzen, Schlafen.
Sie müssen gar nichts. Sie dürfen ruhen, entspannen, Luftschlösser bauen, ganz bei sich bleiben, Energie tanken.
3. Sich auf Wesentliches reduzieren.
Wie oft führe ich diese Diskussion mit meinen Kundinnen und Kunden …. Sich auf 15 kg Gepäck in einer Reisetasche zu beschränken, scheint vielen unmöglich. Und dabei so befreiend!
Stellen Sie sich vor, Sie könnten den ganz Tag in bequemer Kleidung abhängen. Niemand kritisiert Ihre Hose in einer nicht mehr trendigen Farbe oder Ihre schief sitzende Frisur. Verschwitzte Shirts oder schmutzige Hosen sind in Afrika kein Makel, sondern eine Normalität, die jeden betrifft.
▶ Wie herrlich, dass keine Kleidervorschriften existieren, außer dass Kleidung bequem, leicht waschbar und in neutralen Farben gehalten sein soll.
▶ Niemand erwartet perfekt gestyltes Haar oder Make-Up. Wie auch, in vielen Camps gibt es weder fließend Wasser noch ein ausreichend helles Licht beim Spiegel.
▶ Selbst für das 5-gängige Dinner gilt kein Dresscode (nicht einmal in den Luxus-Camps), denn häufig kommt man direkt von der Abendpirschfahrt zum Tisch.
Das Ego zur Seite rücken. Sich selbst und das Äußere nicht so wichtig nehmen, das lehrt eine Safari.
4. Weite, wilde und wunderbare Naturlandschaften.
So ähnlich fühlten sich wohl die Pioniere im Wilden Westen Amerikas, wenn sie sich ins Ungewisse aufmachten. Unendliche Weiten, unbewohntes Land. Sie sitzen auf der Veranda, ihr Blick verliert sich im goldgelben Busch, und Sie wissen: Das nächste Camp und die nächsten Zeichen von Zivilisation liegen zwei Autostunden entfernt.
▶ Bewiesenermaßen wirkt die Natur wie Medizin auf den Körper. Blutdruck und Puls sinken, der Cortisolgehalt im Blut ebenso. Nachweislich verbessert der Aufenthalt in der Natur die Konzentration und Stimmung. Ärger, Erregtheit oder Energielosigkeit klingen ab.
▶ Natur und Weite erzeugen Freiheit- und Glücksgefühle in uns. Die unverstellte Perspektive im Außen erzeugt in unserem Inneren mehr Raum für Kreativität, Freude und Zufriedenheit.
Egal, ob in der Serengeti, im Ruaha National Park, im Luangwa Valley oder im Kafue National Park, die Landschaften sind weiter und ausgedehnter als Sie es sich je erträumen könnten. Weit, wild und wunderbar wohltuend.
5. Sich dem Flow hingeben.
Nichts ist planbar, wirklich nichts.
Ich könnte natürlich in schillernden Farben ausmalen, welche Tiere Ihnen über den Weg laufen könnten, aber Fakt ist: Wenn sie (die Tiere) nicht wollen, bleiben sie ungesehen.
▶ Welche Tiere wann und wo zu sehen sind, ist pures Glück. In unserer durchgetakteten und minutiös geplanten Welt ein No-Go. Wir hätten gerne alles im Griff, alles unter Kontrolle. Ein Phänomen, das vor allem den deutschsprachigen Raum betrifft.
▶ Aber Afrika lässt sich nicht kontrollieren. Planbar sind Besuche im Zoo, aber nicht die Wildnis. Unerwartetes lauert an jeder Ecke. Das Fahrzeug bleibt im Schlamm stecken. Die Elefanten haben sich ans andere Ende des Parks verdrückt. Das Mittagessen startet später, weil ein Rudel Löwen vor Ihrem Zelt döst. Der Flug, der sich verspätet, weil Wildtiere die Runway blockieren.
Aber genau diese Unberechenbarkeit macht den Reiz von Afrika aus. Einmal nicht die Kontrolle haben, sondern sich treiben lassen.
6. Die eigenen Grenzen ausloten.
Über den eigenen Schatten springen und die eigenen Grenzen pushen – genau das passiert auf Safari.
▶ Bei den ersten Telefonaten mit Kunden bin ich häufig mit Ängsten konfrontiert: Manche haben Angst vor Spinnen oder Schlangen, andere fürchten sich vor unbekannten Geräuschen in der Nacht. Wieder andere können sich ein Leben ohne Haarfön oder tägliches Haarewaschen nicht vorstellen. Oder haben Sorge, wie sie ohne Elektrizität „überleben“ können. Es existieren viele Themen, die bei Reisen nach Afrika Unbehagen erzeugen.
▶ Und die gute Nachricht? Wenn Sie es schaffen, über Ihren Schatten springen, werden Sie mit viel mehr belohnt: Nicht nur mit einem der besten und unvergesslichsten Urlaube, die Sie jemals hatten und haben werden. Sondern auch damit, dass Sie gestärkt und mutig aus Afrika zurückkommen.
Weil Sie sich aus Ihrer eigenen Komfortzone hinausgewagt haben.
7. Intensive Emotionen.
Als wir eine Lodge im Selous Game Reserve (heute Nyerere National Park) managten, erlebten wir es regelmäßig, dass unsere Gäste in Tränen ausbrachen (oder zumindest wässrige Augen hatten). Auf die Gefühlsachterbahn, wenn Sie Löwen, Elefanten oder Wildhunde sehen, können Sie sich nicht vorbereiten. Es überkommt Sie einfach.
▶ Möglich, dass es an der unbändigen Energie Afrikas liegt. Oder, dass es an der Anderheit liegt. Oder daran, dass viele endlich ihren langgehegten Traum erfüllt sehen. Fakt ist, dass Afrika Menschen emotional berührt, manche mehr, manche weniger, aber keinen lässt Safari, Wildtiere und Afrika kalt.
Es scheint so, als ob viele Menschen in Afrika intensiver fühlten.
▶ Wenn ein Elefant zum Greifen nah ans Fahrzeug kommt oder eine Herde Elefanten direkt vor Ihren Augen aus dem Pool säuft.
▶ Wenn ein Rudel Wildhunde direkt vor Ihren Augen ein Impala jagt.
▶ Wenn eine Familie Paviane vor Ihrem Zelt spielt und tollt.
Momente wie diese lassen Sie nie wieder los. Versprochen!
8. Die Sinne schärfen.
Sich unbewusst durch den Tag lavieren …. Das geht in Afrika nicht. Alle Sinne sind gefordert, Hören, Riechen, Schmecken, Spüren.
▶ Ein Konzert der Grillen wiegt Sie in den Schlaf. Bald aber mischt der Busch, wie ein DJ, weitere Geräusche in die Tonspur. Der Singsang der Hyänen ist betörend, und das Bellen der jagenden Schakale erinnert an Hunde. Als das Brüllen eines Löwen Mark und Bein durchdringt, schlägt Ihr Herz bis zum Hals.
▶ Der Geruch von Elefantendung wird Sie überraschen. Er stinkt nämlich nicht. Vielmehr hat er eher was von einer frisch gemähten Wiese oder getrocknetem Heu, das gerade eine Nacht voller Regen hinter sich hat. Elefanten können nur kleine Mengen von pflanzlicher Nahrung verdauen, obwohl sie permanent mampfen. Deshalb scheiden sie den Großteil der Pflanzenfasern, die sie aus Gras, Rinden oder Blätter gewinnen, unverdaut wieder aus.
▶ Während Walking Safaris ist sie plötzlich da, eine subtile Anspannung. Nicht unbedingt Angst, aber Nervosität. Wenn einem plötzlich bewusst wird, dass man sich im selben Naturraum wie Elefanten, Löwen, Büffel oder Hyänen bewegt. Wenn man realisiert, dass zwar Spuren im Sand da sind, aber niemand in der Gruppe, nicht einmal der Guide, eine Ahnung hat, wie weit die Tiere, die die Spuren hinterlassen haben, nun eigentlich entfernt sind.
Mein persönliches Fazit
Egal, wie oft ich schon auf Safari und in Afrika war, jeder Aufenthalt erdet mich. Und rekalibriert mich.
Dinge, die mich zu Hause beschäftigen, werden plötzlich unbedeutend. Dinge werden zurecht gerückt, ins rechte Licht, an den passenden Platz. Jeder Trip nach Afrika befreit, von festgefahrenen Meinungen, Ritualen und Glaubenssätzen. Fast wie ein Reset. Zwei Wochen Afrika sind für mich mindestens so heilsam wie 2 Monate Psychotherapie.
Afrika rückt die eigene Welt ein Stück gerade. Und lässt mich viele lieb gewonnene Dinge in einem kritischen Licht sehen.