7 gute Gründe, warum Safari Insider keine Selbstfahrer-Reisen anbietet

Mit Sicherheit abenteuerlich und unvergesslich – aber Selbstfahrer-Reisen in Afrika, speziell in Kombination mit Campieren, hat für die lokale Bevölkerung keinen Nutzen.

Stop! Der Polizist, dessen schmuddeliges Hemd am Bauch spannt, streckt uns süffisant grinsend die flache Hand entgegen. Fahrzeugkontrolle. Papiere, Warndreieck, Ersatzreifen, Feuerlöscher.

You are too fast. Echt jetzt? Ich bin doch nur 50 gefahren. My speed gun says 90.

Aus dieser Nummer kommt man nicht mehr raus. Selbstredend, dass die Radarpistole manipuliert ist, möglicherweise funktioniert sie gar nicht. Aber Sie haben keinen Gegenbeweis. Oder zumindest keinen, der vom Polizisten anerkannt wird.

Die stark frequentierten Hauptrouten in Tansania sind das beliebteste Jagdrevier der korrupten Straßenpolizisten. Und ihr Jackpot? Weiße Gesichter in den großen Geländewägen.

Es trifft jeden, aber bei den unerfahrenen, weißen Autofahrern ist mehr Geld zu machen. Sie sind schneller eingeschüchtert und leisten aus Unwissen höhere Schmiergeldzahlungen, die selbstverständlich ohne Quittung entgegengenommen werden. Sie müssen nur mit dem Polizeichef des jeweiligen Sprengels geteilt werden.

Es stimmt natürlich, dass es nicht in jedem Land so zugeht. Südafrika oder Namibia sind definitiv anders, Simbabwe und Botswana machen es den Selbstfahrern auch nicht sonderlich schwer.

Trotzdem – egal für welches Land – Safari Insider plant ausschließlich geführte und im Vorhinein arrangierte Reisen.

1. Raue Sitten auf der Straße

Ich könnte 100 Geschichten erzählen, die uns selbst auf der Straße passiert sind.

Kühe, die über die Straße laufen; fingierte Unfälle; falsche Polizisten; desolate Busse, die zu schnell fahren und ins Schlingern kommen; Menschen, die die Geschwindigkeit der Autos schlecht einschätzen können; überladene Laster, die umkippen; betrunkene Busfahrer, die Liste ist lang. Ganz abgesehen von unpassierbaren Pisten, schlechten Straßenverhältnissen, Rumpelpisten und Schlaglöchern.

Als Reiseveranstalter möchte ich nicht die Verantwortung übernehmen müssen für die rauen Sitten auf den afrikanischen Straßen.

Tiere auf den Straßen und Pisten sind Alltag in Afrika, egal ob Kühe, Esel, Ziegen oder Impalas.

2. Mangelhafte Beschilderungen.

Je nach Land sind Beschilderungen für befestigte Unterkünfte Mangelware. Und wenn ein Camp einmal ein paar Schilder aufstellt, dann finden Dorfbewohner häufig sinnvollere Anwendungsmöglichkeiten dafür, z.B. als Feuerholz oder wertvolles Alteisen.

Ich will ja nur campen und keine teuren Camps, werden Sie jetzt vielleicht sagen.

Für Camping ist Safari Insider sowieso nicht Ihr richtiger Ansprechpartner.

3. Selbstfahrer bleiben in ihrer eigenen kleinen Blase und haben kaum Kontakt zu Einheimischen.

Als Argument für das Selbstfahren wird meist „Unabhängigkeit“ genannt.

Ja, genau, Sie sind völlig unabhängig von den Menschen, die ein Land ausmachen.

Sie erfahren nichts über ihren Alltag, ihre Hoffnungen, ihre Arbeit, die Wohnsituation, die Familienbande, gesellschaftliche Konventionen oder ihr Halbwissen über den Westen. Sie haben keinen Zugang zum Humor der Menschen. Sie lachen weder gemeinsam noch diskutieren sie miteinander.

Alles, was Sie sehen oder erleben, interpretieren Sie nach ihren eigenen, europäischen Maßstäben. Aber niemand erklärt Ihnen, wie das die Einheimischen sehen.

Die einen wittern Spaß, für andere sind solche Straßenbedingungen untragbar. Egal, welcher Typ Sie sind, die Pisten und Straßen in Afrika sind herausfordernd.

4. Selbstfahrer haben wenig Erfolgsquote bei den Tiersichtungen.

Have you seen any lions? Das Mantra der Selbstfahrer. Außer sie liegen gut sichtbar direkt am Straßenrand können ungeübte Augen Löwen oder andere Raubkatzen nicht ausmachen. Es ist frustrierend, ein paar Tage in einem Nationalpark zu sein und keine Raubkatzen gesehen zu haben.

Die Profi-Guides müssen in solchen Situationen oft aushelfen. Selbstfahrer nötigen sie zum Stopp und fragen nach Löwen. Nicht fair, meiner Meinung nach.

Selbersuchen und -finden – oder die Konsequenzen tragen.

5. Kein Lerneffekt

Ein Elefant! Ja, den kann man schwerlich übersehen.

Aber wissen Sie auch, wie lange die Elefantenmamas trächtig sind? Oder warum manche nur einen Stoßzahn haben? Oder wie man Männchen und Weibchen unterscheidet? Oder wie wichtig die Leitkuh ist?

Das alles erfahren Sie von einem kundigen Guide, der es geschickt versteht, theoretisches Wissen mit jahrelanger praktischer Erfahrung zu verknüpfen.

Safaris ist also mehr als nur Tiere zählen. Eine eindrückliche Safari besteht darin, das Ökosystem kennenzulernen und es besser zu verstehen. Eine unvergessliche Safari bereitet Ihnen ein Guide speziell dann, wenn nicht viel „Spektakuläres“ zu sehen ist. Er kramt tief in seinem Wissensfundus und macht aus Nichts unvergessliche Geschichten.

6. Verhaltensauffällig.

Gerade Elefanten sind der lebende Beweis dafür, dass unerfahrene Selbstfahrer ihr Verhalten zum Nachteil von allen beeinflussen (können).

In Parks, wo Elefanten durch Wilderei oder anderen Konflikten mit Menschen schlechte Erfahrungen machten, habe ich es schon öfter erlebt, dass sie sich ihnen nicht angemessen nähern. Oder nicht wissen, wie sie sich bei mock charges verhalten sollen. Oder keine Ahnung haben, dass Elefantenkühe mit Babys besonders beschützend agieren.

Das Unwissen führt zu aggressivem Verhalten, das die besagte Elefantenherde in Zukunft allen Autos angedeihen lässt.

Von Laien ist ein mock charge nicht von einem echten Angriff zu unterscheiden. Und provoziert vielleicht falsches Verhalten, das sich die Herde viele Jahre lang merken wird.

Die Wunderwaffe gegen die allgemein grassierende Armut ist der Tourismus leider nicht, aber wenigstens ein paar Prozent der Bevölkerung haben dadurch ein besseres Leben.

7. Selbstfahren bringt den Menschen in Afrika nichts

Auf geführten Reisen und Touren schaffen Sie Arbeitsplätze.

Wenn Sie bei Safari Insider buchen, dann haben Driver/Guide, das Personal im Büro oder in den Booking Offices Arbeit. Guides in Dörfern, ein Dorflehrer oder Maasai, die Sie mit Packeseln die Wanderung begleiten, erhalten Arbeit und Gehalt. Dorfbewohner bekommen ihren fairen Anteil für Dorfbesuche (oder es wird beispielsweise Infrastruktur geschaffen). Damit können sie in Würde ihr Leben bestreiten und sind nicht auf Almosen oder Spenden angewiesen.

Selbstfahrer hingegen tragen nichts zum Wohle der Einheimischen bei, besonders nicht, wenn sie spontan reisen, campieren oder gar mit dem eigenen Dachzelt unterwegs sind.

Geführte Reisen mit einem renommierten Reiseveranstalter ist Armutsbekämpfung im besten Wortsinn.

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