Kafue National Park
Der Blick auf die Landkarte verführt. So nahe an Lusaka … Irrtum. So vielfältig und weitläufig und abgelegen, wie der Park ist, bedarf es zwei oder drei Urlaube, um den Kafue National Park in seiner ganzen Fülle zu erleben.
Das Herz-Lungen-Zentrum des Kafue National Park sind die Busanga Plains im Norden, mit der höchsten Tierdichte des Parks, die 2/3 des Jahres unter Wasser schlummern. In den wenigen Trockenmonaten versorgen die fruchtbaren Böden sowohl Landtiere wie Wildhunde, Elefanten, Löwen, Geparden, Steppenzebras, Puku, Oribi, Gnus oder Pferdeantilopen als auch Tiere, die in Feuchtgebieten beheimatet sind, u.a. abertausende Moorantilopen (lechwe).
Die private Musekese Conservation im zentralen Teil verdient sich mit mustergültigem Naturschutz, Pirschwanderungen und Boat Safaris einen eigenen Urlaub. Geführt von Phil Jeffrey and Tyron McKeith, ist es so etwas wie ein Naturschutzprojekt innerhalb des Nationalparks. Durch seinen kontinuierlichen Naturschutz hat sich das vom Kafue River begrenzte Areal in den letzten Jahren zu einem der Vorzeige-Projekte des Landes entwickelt und bietet mit das beste Tier- und Guiding-Erlebnis des Landes.
Und dann wäre da noch der südliche Teil rund um den Itezhi-Tezhi-Damm, mit einer Handvoll Lodges, die wahren Pioniergeist an den Tag legen. Der Südsektor punktet mit großen Seen, Dambos und weitläufigen Schwemmebenen. Dort, wo sich spät im Jahr (Oktober bis Dezember) die Wasserkörper immer weiter zurückziehen, finden Antilopen reichhaltige Weidegründe vor. Wenn es dann auch noch regnet und die frischen Gräser üppig sprießen, ist der Tisch für alle reichlich gedeckt. Nicht nur eine Schar von Antilopen findet sich ein, sondern vor allem jede Menge Raubkatzen, wie Löwen, Leoparden, Geparden und Wildhunde.
Aber die Wasserläufe, Seen und Dambo bieten den Tieren das ganze Jahr gute Lebensbedingungen. Neben Antilopen und Raubkatzen teilen sich große Herden von Elefanten mit Büffeln und unzähligen Vogelarten den Lebensraum.
Der Kafue National Park punktet vor allem mit seiner Artenvielfalt: Lechwe (oder Letschwe) leben Seite an Seite mit Pukus, die beide den Wasserböcken zugeordnet werden. Zebra und Gnus fühlen sich ebenso wohl wie Busch- und Wasserböcke. Pferdeantilopen (roan antelopes) und Rappenantilopen (sable antelopes) findet man anderswo im südlichen und östlichen Afrika kaum mehr.
Da gerade im Gebiet der Busanga Plain sowohl Graslandschaften als auch Inseln mit Baumbestand vorherrschen, fühlt sich sogar die Kuhantilope (hartebeest) hier pudelwohl. In den trockenen Monaten werden Sie Elefanten sehen, die hingegen bei feuchtem Untergrund das Gebiet meiden. Die Raubkatzen, allen voran Löwen, Geparden, Leoparden, Hyänen und Wildhunde, können sich vom Antilopen-Bestand gut ernähren und finden im Park beste Lebensbedingungen vor. Nicht zu vergessen sind die Vögel, deren Bestand sich dadurch auszeichnet, dass in den nasseren Monaten auch Wasservögel vorkommen.
Er zählt zu einem der wildesten und untouristischsten Parks in Sambia, d. h. mit sehr geringem Besucheraufkommen. In den Busanga Plains existiert nur eine Handvoll Camps, in der Musekese Area nur ein einziges Camp und im südlichen Teil befinden sich einige wenige Camps mit ausreichend Abstand zueinander.
Auf einer Pirschfahrt sieht man, wenn’s hoch kommt, ein oder zwei andere Fahrzeuge.
Wahrlich ein herrlich unberührter Flecken Natur!