Kasanka National Park
Wenn sich der Himmel zweimal pro Tag minutenlang verdunkelt, ist’s kein Katastrophenfilm.
Sondern die Palmenflughunde sind zugange. Im November und Dezember, wenn die Früchte der Miombo-Bäume reif sind, brüten Abermillionen straw-coloured fruit bats in den Bäumen von Kasanka. Sie kommen aus allen Teilen Afrikas, speziell aus dem Kongo-Becken, und verlassen in der Dämmerung morgens und abends ihre Nester, um Nahrung für die Brut zu sammeln.
Ähnlich wie in anderen Parks in Sambia war der Tierbestand im Kasanka in den 1980er-Jahren fast vollständig der Wilderei zum Opfer gefallen, bis sich David Lloyd, ein in Sambia lebender Brite, des Parks annahm, sich mit lokalen Bauern zusammentat und den Kasanka Trust ins Leben rief, der die Finanzierung der Revitalisierung des Parks sicherstellen sollte. Er baute Camps, Pisten, Brücken, woraufhin die Touristen begannen zurückzukehren. Schließlich konnte er die nationalen Parkbehörden von dem Projekt überzeugen, die den Park wieder unter ihre Fittiche nahmen.
Erwarten Sie nicht jeder Ecke aberwitzige Mengen an Wildtieren, mangels Besucher und finanziellen Mitteln gestaltet sich der Natur- und Artenschutz schwierig.
Vielmehr sollten Besucher hier Gefallen an den subtileren Schönheiten der Natur finden. Der Kasanka National Park ist beispielsweise von Flüssen, Seen, Feuchtgebieten, kleinen Lagunen und unterschiedlichen Vegetationszonen durchzogen, sodass Pirschfahrten und diverse Safari-Aktivitäten schon allein aufgrund der landschaftlichen Vielfalt zum Genuss werden.
Obgleich sowohl große Elefantenherden als auch imposante Löwenrudel noch immer fehlen, erfreuen sich Besucher während der Pirschfahrten, Walking Safaris und Kanu-Safaris in erster Linie an seltenen Tieren, die anderswo kaum gesichtet werden. Hervorzuheben sind die an Sümpfe und Feuchtgebiete angepasste Sitatunga-Antilopen, die sich den Lebensraum mit Pukus, Rappen- oder Liechtenstein-Antilopen, Flusspferden, Büffeln oder auch kleineren Familien von Elefanten teilen.
Vogelliebhaber haben Freude an den raren Vogelspezies, die sich in den Feuchtgebieten sichtlich wohl fühlen, u. a. die Bindenfischeule (Pel’s fishing owl), Zwergenten, Ross Turako (Ross’s loerie), Schreiseeadler, die seltenen Klunkerkraniche und vereinzelt der Schuhschnabel.