Den Kilimanjaro besteigen – auf das Dach Afrikas!
Mit der Serengeti und Sansibar DAS Aushängeschild Tansanias – erwarten Sie also keinen menschenleeren Gipfel, das schafft nicht einmal der Mount Everest, der höchste Berg der Welt.
Weithin sichtbar erhebt sich die Silhouette des 5895 m hohen Kilimandscharo. Er bildet mit Sicherheit einen Höhepunkt jeder Ostafrika-Reise, egal ob man ihn nun besteigt oder nur aus der Ferne betrachtet.
100 Jahre nach der Erstbesteigung – im Jahre 1989 – wurde er zum Weltnaturerbe der Unesco ernannt. Der erloschene Vulkan mit seinem charakteristischen weißen Schneehäubchen ist bei klarem Wetter sowohl von Tansania als auch von Kenia aus zu sehen.
Wenn Sie ein Foto mit Elefanten im Vordergrund und dem höchsten Berg Afrikas im Hintergrund sehen, ist es garantiert im kenianischen Amboseli National Park geschossen worden.
Wie fit muss man für den Kilimanjaro sein?
Wie schwierig ist es, den Kilimanjaro zu besteigen?
Technisch anspruchsvoll ist er ja nicht, der Kilimanjaro. Das ruft viele, auch weniger geübte Bergsteiger auf den Plan. Die größte Herausforderung besteht in der Höhe. Und darin, auf dem höchsten Punkt Afrikas nichts schwindlig zu werden vor lauter Glück.
Eine allgemein gültige Formel ist schwierig, da die Gehzeiten von Tag zu Tag je nach Route variieren, aber Sie sollten imstande sein, über mehrere Tage lang mindestens 4-6 (an manchen Tagen bis zu 8 oder gar 12) Stunden bei moderater bis anspruchsvoller Steigung wandern zu können.
Es sind – egal bei welcher Route – an die 3500 bis 4000 Höhenmeter und Gesamtdistanzen von 71 bis 98 km zu absolvieren, zumindest bei den Routen, die Safari Insider bevorzugt, nämlich die Lemosho Route, die Rongai Route und die Northern Circuit Route.
Die Distanzen können Sie gut trainieren, indem Sie rechtzeitig mit Ausdauer- und Krafttraining beginnen. Einige Monate vor der Besteigung sollten Sie längere Wanderungen in Angriff nehmen und gegen Schluss hin einige Mehr-Tages-Treks in den Beinen haben.
Was Sie allerdings in unseren Breiten nicht gut trainieren können, ist die Höhe. Außer Sie begeben sich nach Russland (Mount Elbrus 5642 m), Georgien (Shkara 5193 m) oder Anatolien (Ararat 5137) hat man in Mitteleuropa nur die beiden klettertechnisch äußerst anspruchsvollen Berge Mont Blanc (4808 m) und Monte Rosa (4634 m), um in der Höhe trainieren.
Für die meisten Gipfelstürmer stellt es sich erst bei der Kilimanjaro-Besteigung heraus, ob und wie Sie auf die Höhenkrankheit reagieren.
Welche Besteigungsrouten auf den Kilimanjaro sind nicht überlaufen?
Der Kilimanjaro gehört zu den beliebtesten Bergtouren weltweit. Stellen Sie sich besser darauf ein, nicht allein auf dem Kili zu sein.
Die Routen mit den meisten Besuchern befinden sich auf der Südseite des höchsten Berges Afrikas. Am beliebtesten sind die Marangu Route („Coca-Cola Route“) und die Machame Route („Whisky Route“).
Warum alle hier rauf wollen? Weil die kürzesten Besteigungsrouten die geringsten Kosten verursachen.
Zu den weniger frequentierten Touren, zumindest an den ersten Tagen der Besteigung, zählt die Lemosho Route.
Generell wenig Besucher und entsprechend einsamer sind die Pfade entlang der Rongai Route und des kaum bekannten Northern Circuit an der Nordseite des Kilimanjaro
Mehr Erlebnis für Sie, optimalere Akklimatisierung, persönliche Betreuung, mehr Spaß trotz Strapazen.
Ein kurzes Zahlenspiel
Statistisch gesehen besteigen 45.000–50.000 Touristen pro Jahr den Berg. Angenommen, der Großteil nutzt dafür die Trockenmonate, bleiben 7, maximal 8 Monate übrig, also maximal 240 Tage. Im geringsten Fall starten also täglich 210 Personen auf den Kilimanjaro, die im Durchschnitt 5-6 Tage bleiben. Heißt, dass sich in den Trockenmonaten – grob über den Daumen geschätzt – weit über 1000 Personen, eher 1500 Bergsteiger, täglich auf dem Kilimanjaro befinden.

Ein normaler Anblick am Kilimanjaro, der auf den kurzen Besteigungsrouten leider überlaufen ist. (C) Crispin Jones, Unsplash
Über die Lemosho Route auf den Kilimanjaro
An der Westflanke, in der wenig besuchten West Kilimanjaro Area, beginnt die Lemosho-Route, die gerne als schönste aller Aufstiegsrouten auf den Kilimandscharo bezeichnet wird. Landschaftliche Höhepunkte sind das Shira Plateau, das von West nach Ost durchquert wird, sowie der Cathedral Peak (3962 m), der höchste Punkt der Westflanke.
Sie gilt als wenig überlaufen, zumindest bis sie in der Nähe des Lava Tower auf die Machame-Route trifft.
Außerdem fällt die Akklimatisation an die Höhe besonders leicht, weil einige Etappen kaum Steigung aufweisen.
Eckdaten der Lemosho-Route
▶ Dauer: 8 Tage/7Nächte
▶ Länge: 71 km
▶ Startpunkt am Londorossi Gate auf 2360 m (3535 Höhenmeter auf den Gipfel), Endpunkt in Mweka auf 1676 m
Vorteile der Lemosho-Route
▶ höchstgelegener Einstieg, d.h. gute Voraussetzungen für die Akklimatisation
▶ mehrere Tage mit wenig Höhenmetern, wenig Steigung und kurzen Distanzen
▶ dadurch doppelt gut für die Akklimatisation
▶ ideal, um zuvor einige Tage in der abgelegenen West Kilimanjaro Area zu verbringen (Safari, Ankommen, Wandern)
▶ ideal für Akklimatisationswanderungen an der Westflanke des Kilimanjaro
▶ sehr hohe Erfolgsquote
▶ landschaftlich reizvoll
Über die Rongai Route auf den Kilimanjaro
Eine Besteigungsroute fast für Sie allein und gleichzeitig effizient akklimatisiert – das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Aber genau das hält die Rongai-Route für Sie parat.
Die Rongai-Route ist die einzige Route, die von der Nordflanke aus auf den Kilimanjaro führt. Im Grenzgebiet zu Kenia gelegen, gehört sie aufgrund ihrer Abgeschiedenheit zu den am wenigsten frequentierten Touren am Kilimandscharo. Die Lage im Regenschatten des höchsten Berges Afrikas bringt mit sich, dass es hier viel weniger regnet als auf den anderen Seiten.
Bis kurz vor der Kibo Hut, wo sie auf die Marangu-Route trifft, bietet die Rongai-Route wunderbar einsame Wanderpfade und Campingplätze. Sie treffen auf relativ wenige Bergsteiger, stattdessen genießen Sie viel Ruhe, manchmal oft stundenlang.
Der langsame, stetige Anstieg ermöglicht, sich effizient und schonend zu akklimatisieren.
Eckdaten der Rongai-Route
▶ Dauer: 7 Tage/6 Nächte
▶ Länge: 81 km
▶ Startpunkt am Nale Moru Gate auf 1950 m (3945 Höhenmeter auf den Gipfel), Endpunkt in Mweka auf 1860 m
Vorteile der Rongai-Route
▶ wenig frequentierte Route
▶ trockenste Route, d.h. selbst in der Regenzeit (April und Mai) regnet und stürmt es hier signifikant seltener
▶ Ganzjahres-Route
▶ einzigartige Ausblicke: auf den Kilimanjaro von der Rückseite und auf den Amboseli National Park in Kenia
▶ sehr hohe Erfolgsquote
▶ langsamer, stetiger Anstieg durch ein sanft ansteigendes Streckenprofil
▶ Abstieg über die Marangu-Route
Über die Northern Circuit Route auf den Kilimanjaro
Bei der längsten Route verbringen Sie 9 Tage auf dem Kilimanjaro. Sie führt zunächst über die Lemosho-Route hinauf auf das Shira-Plateau, macht dann einen Schlenker nach Norden und umrundet den Kibo im Uhrzeigersinn. In Gipfelnähe vereint sie sich abschließend mit der Marangu-Route.
Sie vereint die landschaftlich interessanten Elemente der Lemosho-Route, z. B. das Shira Plateau, mit einzigartigen Ausblicken, z. B. nach Kenia oder auf den Uhuru Peak von Norden, menschenleeren Pfaden und guten Bedingungen selbst in der Regenzeit. Allerdings finden sich auf der trockenen Route keine Riesen-Senezien und die dramatische Barranco Wall der Lemosho-Route fällt ebenso aus.
Im Norden sind die Pfade und Campingplätze ähnlich einsam und verlassen wie auf der Rongai-Route.
Eckdaten der Northern Circuit Route
▶ Dauer: 9 Tage/8 Nächte
▶ Länge: 98 km
▶ Startpunkt am Londorossi Gate auf 2360 m (3535 Höhenmeter auf den Gipfel), Endpunkt in Mweka auf 1676 m
Vorteile der Northern Circuit Route
▶ höchste Erfolgsquote aller Kilimanjaro-Routen
▶ beste Akklimatisation aller Kilimanjaro-Routen
▶ weist die geringsten Besucherzahlen aller Kilimanjaro-Routen auf
▶ schönste Route mit dem Shira Plateau, Blick auf den Kibo und den Uhuru Peak und weit nach Kenia
▶ für echte Bergfreaks die optimale Route: Sie verbleiben ganze 9 (!) Tage am Berg

Der Stoff, aus dem die Bergsteiger-Träume sind: Der Kilimanjaro. (C) Unsplash, David Magalhaes
Kann man allein den Kilimanjaro besteigen?
Nein.
Die offiziellen Vorschriften des Kilimanjaro National Park besagen, dass alle Wanderer von einem lokalen Bergguide begleitet werden müssen. Die Ranger wachen akribisch darüber, dass niemand ohne Führer losmarschiert.
Schon allein im eigenen Interesse ist es ratsam, einen ortskundigen Guide an seiner Seite zu haben. Sie haben Erfahrung mit der Höhenkrankheit sowie mit Evakuierungen und anderen Notfällen.
Ein guter Guide hat unschätzbares Wissen über die Region, den Berg, die Pflanzen und Tiere sowie die Menschen, die am Fuße des Kilimanjaro leben.
Mit Ihrer geführten Kilimanjaro-Besteigung tragen Sie zur Armutsreduktion in Tansania bei. Guides, Assistant Guides, die Crew und die Träger haben durch Sie Arbeit und
regelmäßiges Einkommen, mit dem sie ihre Familie ernähren. Reich wird niemand auf dem Kilimanjaro, aber ein Job in Würde und mit Aufstiegsmöglichkeiten bietet der Kilimanjaro-Tourismus den Einheimischen.
Als Gast aus dem Westen hat man eine soziale Verantwortung gegenüber dem Gastland.
Bitte bedenken Sie: Als ausländischer Gast auf einen Guide oder Träger zu verzichten, vernichtet Arbeitsplätze und verhindert eine faire Teilhabe der Menschen am boomenden Tourismus.
Was kostet eine Kilimanjaro-Besteigung?
Grundsätzlich gilt: Jeder Tag kostet. Je kürzer eine Route, desto billiger. Die Kosten senken können Sie zusätzlich, indem Sie sich einer Gruppe anschließen und die Besteigung in Moshi starten, weil die Unterkünfte und Transferkosten preiswerter sind.
▶ Safari Insider plant und organisiert ausschließlich Privat-Besteigungen, d.h. nur Sie und Ihre Reisebegleitung werden von einem Team, bestehend aus Ihrem Guide, Assistant Guide, der Camp Crew und den Trägern exklusiv betreut.
▶ Ich bevorzuge als Ausgangspunkt für die Besteigung die West Kilimanjaro Area, da meine drei präferierten Aufstiegsrouten – Lemosho, Rongai und Northern Circuit – hier (oder in der Nähe) starten. Die Vorteile der West Kilimanjaro Area sind für mich ausschlaggebend: die Höhenlage von 2300 m sorgt für Top-Akklimatisation, wunderbare Panoramen auf den Mount Meru und die Sinja Area (bis nach Kenia) locken und die Camps bzw. Lodges sind nicht überlaufen.
▶ Die Tageskosten liegen bei ca. 430-450 € pro Person (in einer Gruppe von 2 Personen). Hinzu kommen die Kosten für die Nächte davor und danach sowie etwaige Transporte. Ich bevorzuge hochwertige, ansprechende Camps und Lodges in der West Kilimanjaro Area oder im Großraum Arusha und meide bewusst die einfachen, bescheidenen Hotels in Moshi.
Selbstredend, dass nicht nur Sie, sondern auch Ihre Begleiter am Berg profitieren müssen. Von fairen Löhnen, Gewichtsbeschränkungen, adäquater Ausrüstung, ausreichend Essen und akzeptablen Arbeitsbedingungen.
▶ Safari Insider beherzigt die Empfehlungen des nicht-profitorientierten Kilimanjaro Porters Assistance Project (https://kiliporters.org), damit die Begleitmannschaft ihrer Arbeit in Würde nachgehen kann.
Wann ist die beste Reisezeit für den Kilimandscharo?
Mit der entsprechenden Kleidung sowie Ausrüstung und dem richtigen Mindset kann der Kilimanjaro ganzjährig bestiegen werden.
Man muss nur die für die Jahreszeit passende Route auswählen.
Trockenzeit als Hauptsaison
Die Trockenzeit, also Anfang/Mitte Juni bis Ende Oktober sowie Mitte/Ende Dezember bis Anfang März gilt landläufig als beste Reisezeit. Trockene Pfade und gute Fernsichten locken Abertausende Bergsteiger aus aller Welt an, die in aller Regel die Routen Marangu und Machame absolvieren. September/Oktober sowie Januar/Februar sind gleichzeitig die wärmsten Monate mit den wärmsten Nächten am Gipfel.
▶ In dieser Zeit, also den trockenen Monaten, empfehle ich unbedingt auf die weniger begangenen Routen auszuweichen, wie Lemosho, Rongai oder Northern Circuit.
Regenzeit für Individualisten
In den regnerischen Monaten März bis Mai und November/Dezember sinkt das Touristenaufkommen drastisch, obwohl die Bedingungen am Berg durchaus gut sein können. Es regnet ja nicht ständig und permanent, sondern es gibt Regenfenster, oft erst am Nachmittag, sodass am Vormittag bei klarem Wetter gewandert werden kann, wenn auch über matschige Pfade.
Sogar Tage ohne Regen kommen vor. Allerdings müssen Sie dafür gewappnet sein, wenn das Gegenteil eintritt: Es kann sogar schneien. Dann stapfen Sie durch Schnee und Eis zum Gipfel. Mit der passenden Ausrüstung, adäquater Bekleidung und ein wenig alpiner Erfahrung sollte der Gipfelsturm durch Schnee aber gut machbar sein.
▶ Speziell in den Regenmonaten stellt die Rongai-Route die beste Aufstiegsroute dar.
▶ Safari-Insider-Tipp: Für Anfänger hingegen sind weder Regen noch Schnee empfehlenswert Weichen Sie lieber auf die Trockenzeit aus!