Serengeti
Die Serengeti muss nicht näher vorgestellt werden. Ihr Mythos hat sich verselbständigt. Natürlich zu Recht. Es ist fast unmöglich, die Serengeti zu verlassen, ohne Trillionen von Wildtieren gesehen zu haben. Raubkatzen allerorten. Die größte Löwendichte weltweit. Hyänen, die tagsüber ungeniert am Pistenrand tollen. Leoparden, Geparden, Schakale, Karakale, sowieso. Die Big Five, sogar Spitzmaulnashörner (wenn auch nur an gut überwachten Orten). Elefanten, Büffel, Giraffen, Zebras. Wegen Antilopen bleibt man gar nicht mehr stehen. Impalas, Gnus, Thomson-Gazellen, Elenantilopen, Leierantilopen, Kudus, Pferdeantilopen, Oryx.
Ach Du meine Güte, die Große Migration, die Millionen von Gnus, Gazellen und Antilopen jahrein, jahraus auf einem Rundkurs durch die Serengeti und wieder zurück in die Massai Mara wandern lässt, nur um danach wieder von vorne zu beginnen. Es ist der schier unermesslichen Größe der Serengeti (in Kombination mit der Masai Mara) zu verdanken, dass sich die einzige, noch intakte Migration der Welt erhalten konnte.
Der am besten geschützte Nationalpark Afrikas, der übrigens substanziell von der EU finanziert wird, enttäuscht praktisch nie. Zu keiner Jahreszeit. Deswegen findet er sich in jedem Reiseverlauf wieder. Wer in der Serengeti war, ist glücklich, so das Kalkül der Veranstalter.
Stimmt, aber auch wieder nicht. Denn als meistbesuchter Nationalpark Tansanias bringt er unangenehme Nebenwirkungen mit sich, auf die niemand Lust hat: Massentourismus entlang der Hauptrouten, Staus auf den Pisten, 50 Fahrzeuge um ein Löwen-Rudel, ein Camp neben dem anderen, Licht- und Lärmemissionen nach Einbruch der Dunkelheit.
Insbesondere drei Gebiete sind von Overtourism betroffen: das erweiterte Seronera-Tal (ganzjährig), die Kogatende Area im Norden (von Juli bis Oktober) und von Januar bis März die Ndutu Area (die technisch gesehen eigentlich zur Ngorongoro Conservation Area gehört). Aus den hunderten Camps in diesen Gebieten strömen in der jeweiligen Hauptsaison mindestens zehnmal so viele Fahrzeuge – pro Tag. Rechnen Sie sich den Rest selbst aus.
Nicht ganz das Bush Feeling, das man sich vorstellt.
Zum Glück gibt es sie noch, die funkelnden Safari-Juwele abseits vom Massenspektakel. Camps, die bewusst weit weg von den Auto- und Besuchermassen errichtet wurden. In Gebieten, die nicht stark frequentiert sind, weil sie für die Budget-Safaris zu weit weg liegen (und einen zu hohen Benzinverbrauch bedeuten). Immer an den Rändern und immer im gehobenen Preissegment.
Denn die Serengeti wurde erst Opfer von Massentourismus, seitdem sie leistbarer geworden ist (aufgrund viel zu vieler, preiswerter und unprofessioneller No-Frills-Camps).
Safari Insider geht einen anderen Weg und bucht Camps abseits der Massen.
Weit weg von den Hauptpisten. Walking Camps in Gebieten, die nur exklusiv von einem Unternehmen genutzt werden dürfen. Camps, die 2-3 Stunden entfernt rechts und links von der Hauptpiste liegen. Oder Camps, denen Sondergebietsrechte für bestimmte Regionen von der Nationalparkverwaltung zuerkannt wurden.
Zu diesen Gebieten zählen insbesondere die östliche Serengeti, die Kusini Area, die West-Serengeti oder auch die Randgebiete zur Ngorongoro Conservation Area. Außerdem leisten sich manche High-End-Camps sogar eine eigene Concession, wie Grumeti, Singita, Mwiba oder Loliondo.
Mehr Tipps, wie Sie die Massenaufläufe umschiffen können, finden Sie hier.
Die Serengeti ist riesengroß, größer als Slowenien, etwas kleiner als Belgien. Da findet sich für Sie sicher irgendwo ein Plätzchen ohne Touristenhorden, dafür mit Tierherden.