Serengeti
Die Serengeti muss nicht näher vorgestellt werden. Ihr Mythos hat sich verselbständigt. Natürlich zu Recht. Es ist fast unmöglich, die Serengeti zu verlassen, ohne Trillionen von Wildtieren gesehen zu haben. Raubkatzen allerorten. Die größte Löwendichte weltweit. Hyänen, die tagsüber ungeniert am Pistenrand tollen. Leoparden, Geparden, Schakale, Karakale, sowieso. Die Big Five, sogar Spitzmaulnashörner (wenn auch nur an gut überwachten Orten). Elefanten, Büffel, Giraffen, Zebras. Wegen Antilopen bleibt man gar nicht mehr stehen. Impalas, Gnus, Thomson-Gazellen, Elenantilopen, Leierantilopen, Kudus, Pferdeantilopen, Oryx.
Ach Du meine Güte, die Große Migration, die Millionen von Gnus, Gazellen und Antilopen jahrein, jahraus auf einem Rundkurs durch die Serengeti und wieder zurück in die Massai Mara wandern lässt, nur um danach wieder von vorne zu beginnen.
Der am besten geschützte Nationalpark Afrikas, der übrigens substanziell von der EU finanziert wird, enttäuscht praktisch nie. Zu keiner Jahreszeit. Deswegen findet er sich in jedem Reiseverlauf wieder. Wer in der Serengeti war, ist glücklich, so das Kalkül der Veranstalter.
Stimmt, aber auch wieder nicht. Denn als meistbesuchter Nationalpark Tansanias bringt er unangenehme Nebenwirkungen mit sich, auf die niemand Lust hat: Massentourismus entlang der Hauptrouten, Staus auf den Pisten, 50 Fahrzeuge um ein Löwen-Rudel, ein Camp neben dem anderen, Licht- und Lärmemissionen nach Einbruch der Dunkelheit.
Nicht ganz das Bush Feeling, das man sich vorstellt, speziell in der erweiterten Seronera Area oder Kogatende während der Monate der Großen Migration.
Dennoch: Es gibt Camps oder Orte, die nicht ganz so stark frequentiert sind, meist an den Rändern und immer im gehobenen Preissegment.
Denn die Serengeti ist erst überlaufen, seitdem sie leistbarer geworden ist (aka preiswerte No-Frills-Camps). Wie beispielsweise Walking Camps in designierten Gebieten ohne Pisten. Oder Camps, die 2-3 Stunden entfernt rechts und links von der Hauptpiste liegen. Die Serengeti ist riesengroß, größer als Slowenien, etwas kleiner als Belgien. Da findet sich für Sie sicher irgendwo ein Plätzchen ohne Touristenhorden, dafür mit Tierherden.