Arusha National Park: Berge, Regenwald und Safari
Klein, kompakt und leicht erreichbar liegt der Arusha National Park nahe an Arusha und dem Kilimanjaro International Airport. Für eine abwechslungsreiche, aktive Tansania-Rundreise von 2 oder 3 Wochen ist er der optimale Start.
Gesegnet mit wunderschönen Hügel- und Berglandschaften, vereint er eine Vielzahl an Habitaten in sich. Damit ist er quasi ein Alleskönner im Hosentaschenformat. Nur für die Big Five muss man ein paar Stunden weiterfahren.
Wo liegt der Arusha National Park?

Sie sind lustig anzuschauende Gesellen: Die auffälligen Colobus-Affen, die in den Baumkronen leben. (C) Hatari Lodge
Nur knapp 30 km vom Stadtzentrum der Safari-Hauptstadt Arusha entfernt, fährt man von den Safarilodges im Osten von Arusha etwa eine Stunde in den Park, meistens aber viel kürzer. Vom Arusha-Moshi-Highway aus ist der Park auf guter Straße sogar binnen 20 Minuten erreichbar.
Im Norden Tansanias gelegen, eingebettet zwischen dem majestätischen Mount Meru und dem in Sichtweite liegenden Kilimanjaro, ist der Park schnell und bequem erreichbar, was ihn zu einem idealen ersten Stopp auf der Tansania-Rundreise macht.
Der Kilimanjaro International Airport (JRO) liegt nur etwa 60 Minuten entfernt. Die gut ausgebauten Straßen ermöglichen eine reibungslose Anreise.
Was macht den Arusha National Park besonders?
▶ Die vielfältige Landschaft und der Regenwald
Allein wegen seiner Landschaften ist er unbedingt einen Besuch wert: Wald- und Berglandschaften charakterisieren den Park, der eine Vielzahl an unterschiedlichen Habitaten und eine artenreiche Fauna, von Regenwald und Schatten- und Waldgewächsen bis hin zu diversen Palmenarten und sogar alpine Hochlandvegetation bereithält.
Besondere Highlights sind der als Little Ngorongoro betitelte Ngurdoto Crater, die Lichtung Little Serengeti, wo sich praktisch immer Tiere einfinden oder die alkalinen Momella-Seen, die zu jeder Jahreszeit zahllose Vögel, unter ihnen elegante Flamingos, anziehen. Plätschernde Flüsse und Bäche, Wasserfälle und Stromschnellen, Sümpfe und massive Baumgiganten – so vielfältig wie der Arusha National Park ist kaum ein Park in Tansania.
▶ Die Fernsichten
An vielen, erhöhten Punkten warten grandiose Panoramen auf Sie, bei wolkenlosen Verhältnissen ist mancherorts sogar der Kilimanjaro in der Ferne auszumachen.
▶ Der Mount Meru
Den größten Teil des Gebiets nimmt der Mount Meru (4566 m) ein, der zweithöchste Berg Tansanias. Wie der Kilimanjaro handelt es sich bei ihm um einen freistehenden Vulkan, der dem Kili in Schönheit und Präsenz um nichts nachsteht. An seinen Hängen wächst üppiger, tropischer Wald, der mit zunehmender Höhe in Heidekraut und Hochgebirgsflora übergeht.
Für trittsichere und erfahrene Bergsteiger ist der Mount Meru eine großartige Alternative zum Kilimanjaro. Einerseits ist er weniger überlaufen und andererseits spielt die Höhenkrankheit kaum eine Rolle. Im Schatten des großartigen Kilimandscharo tut sich der Mount Meru schwer, die ihm gebührende Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dabei ist die 4-Tages-Besteigung sportlich viel anspruchsvoller und landschaftlich ungleich reizvoller. Vor allem fasziniert das herrliche Panorama mit dem nur 50 km entfernten Kilimanjaro! Den Sonnenaufgang mit Blick auf die umliegenden Savannen, Seen und den Kilimandscharo zu erleben, bleibt Ihnen lange in Erinnerung.
Welche Tiere leben im Arusha National Park?
Aufgrund des Primärwaldes und der hügeligen Landschaft unterscheidet sich die Tierwelt von einem typischen Savannenpark, wie dem Tarangire oder dem Mkomazi National Park.
▶ Große Herden von Giraffen
Berühmt ist der Park für seine großen Gruppen von Giraffen, die sich oft malerisch vor der Kulisse des Mount Meru oder entlang der offenen Grasflächen zeigen – herrliche Fotomotive!
▶ Büffel in großer Zahl
Weil der Park eine Mischung aus offenen Grasflächen, Buschland, Waldgebieten und Sümpfen bietet, gedeihen die Kaffernbüffel in diesem Umfeld besonders gut. Sie benötigen ausgedehnte Weideflächen zum Grasen und schattige Rückzugsorte zum Ruhen und Wiederkäuen. Außerdem benötigen sie viel Wasser. Die vielen Momella-Seen, kleine Bäche und Sumpfgebiete versorgen sie ganzjährig mit ausreichend Trinkwasser – selbst in der Trockenzeit.
Im Gegensatz zur Serengeti oder anderen Savannenparks leben im Arusha National Park keine Löwen – die größten natürlichen Feinde der Büffel. Dadurch können besonders ältere Tiere, Kälber und kleinere Herden sicherer leben, was ihre Reproduktionsrate und Lebensspanne begünstigt.
▶ Primaten
Vom tropischen Regenwald bis zur offenen Savanne: Die Primaten finden hier sowohl Bäume zum Klettern und Schlafen als auch offene Flächen zur Nahrungssuche. Das Nahrungsangebot in Form von Obst, Blätter, Samen und Insekten ist riesengroß und ganzjährig verfügbar. Deshalb fühlen sich Affen besonders wohl im Park, unter anderem Diadammeerkatzen, Olivenpaviane und Grüne Meerkatzen.
Hervorzuheben sind die seltenen und auffälligen Schwarzweiß-Guerezas, die Stummelaffen oder Colobus-Monkeys. Mit ihrem schwarz-weißen Fell und den langen Schwanzbüscheln fallen sie sofort im grünen Dickicht auf. Colobusaffen bevorzugen dichte, immergrüne Wälder mit hohem Blätterdach – genau das bietet der Arusha Nationalpark an den Hängen des Mount Meru. Die feuchten Nebelwälder auf über 1.500 Metern Höhe sind das perfekte Habitat für die Colobus-Affen. Die spezialisierten Blattfresser leben ausschließlich in den Baumkronen und gedeihen besonders gut im Park, weil es keine großen Raubkatzen wie Leoparden und nur wenige Greifvögel im Waldgebiet gibt.
▶ Ein Paradies für Pflanzenfresser
Die Zebras sind klassische Weidetiere und finden im Park ganzjährig nährstoffreiche Gräser. Die Höhenlage sorgt für grüne Flächen selbst in der Trockenzeit. Zudem bietet das offene Terrain gute Sicht – ein Vorteil zur Feindvermeidung.
Wasserböcke brauchen die Nähe zu Wasserquellen. Der Park bietet ideale Bedingungen: Seen, Sümpfe, Flussläufe – dazu Deckung in Form von Schilf und Buschwerk.
Dikdiks brauchen wenig Wasser, fressen Blätter und bevorzugen Deckung. Das dichte Unterholz in Teilen des Parks bietet optimalen Schutz vor Greifvögeln und Schakalen.
Wer mit offenen Augen unterwegs ist, kann auch Warzenschweine, Ducker, Mangusten oder vereinzelt Elefantenentdecken.
Weil es wenig Raubtiere gibt (außer mal ein oder zwei Geparden, die sich kurz im Park aufhalten oder in der Nacht einwandern), verhalten sich die Tiere ungewöhnlich entspannt.
▶ Vögel
Zu sehen gibt es mehr als genug, beispielsweise Vögel en masse, von Wald- und Bergvögel über Wasser- und Sumpfvögel bis hin zu Savannenvögel. Über 400 Vogelarten wurden im Arusha National Park dokumentiert, darunter Schreiseeadler, Nashornvögel und große Kolonien von Flamingos, die sich in den alkalischen Momella-Seen sammeln.
Aktivitäten im Arusha National Park
Im Park sind zahlreiche Aktivitäten erlaubt, die anderswo nicht möglich sind:
▶ Wanderungen, von 2 Stunden bis zu mehreren Tagen, z. B. auf den Mount Meru
Die mehrtägige Besteigung des Mount Meru (3 oder 4 Tage) ist nur gut trainierten, fitten Sportlern anzuraten.
▶ Anstrengende Tageswanderung bis zur Miriakamba Hut auf 2500 m Seehöhe, wenn Sie im Tansania-Urlaub nicht drei oder vier Tage opfern wollen
▶ Eine Buschwanderung mit einem Ranger (weil es nur eine Route gibt, die für die öffentlich angebotenen Wanderungen genutzt wird, kommt es hier häufig zu einem hohen Besucheraufkommen)
▶ Eine Kanufahrt, wo Sie die Tiere und Landschaften aus einer anderen Perspektive erleben
▶ Selbst Mountainbiken ist im Park erlaubt, aber das hügelige Relief erfordert eine gute Kondition.
Wie bleibe ich im Arusha National Park abseits der Massen?
▶ Wenn Sie innerhalb der Parkgrenzen nächtigen.
Wer in einem der wenigen, hochwertigen Safari-Camps innerhalb der Parkgrenzen übernachtet, erlebt den Park abseits der Massen. Denn die Camps, die Safari-Insider für Sie bucht, bieten vielfältige Erlebnisse außerhalb des Geländewagens an: Walking Safaris, Bush Breakfasts, Bush Lunch am Wasserfall oder Sundowner mit Blick auf den Mount Meru.
Die Walking Safaris und Waldwanderungen werden mit mit eigenen Walking Guides absolviert, sodass man nicht auf die Ranger des Nationalparks zurückgreifen muss.
Busch-Lunches an idyllischen Plätzen oder kleinen Wasserfällen sowie Fly Camping machen Ihren Aufenthalt spannend und abwechslungsreich.
Sie sind im Park außerhalb der Stoßzeiten unterwegs, etwa ganz früh morgens gleich nach Sonnenaufgang oder knapp vor Sonnenuntergang.
Eine Übernachtung innerhalb des Arusha Nationalparks eröffnet also Safari-Erlebnisse, die Tagestouristen verwehrt bleiben. Ideal für anspruchsvolle Reisende und Familien, die Komfort, Exklusivität und authentische Naturerlebnisse abseits vom Massentourismus suchen.
▶ Wenn Sie 2-3 Nächte bleiben.
Das bringt nicht nur Entschleunigung in Ihre Safari, sondern vor allem mehr Zeit im Park. Mit mehr Zeit im Park erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, tolle und unvergessliche Tiersichtungen zu erleben.
Arusha National Park mit Kindern: Familienfreundlicher Geheimtipp?
Tatsächlich: Für Familien, die mit Kindern eine erste Safari in Tansania unternehmen, ohne gleich in die weite Serengeti reisen zu müssen, ist der Park der ideale Einstieg. Seine überschaubare Größe, das sichere Umfeld und die landschaftliche Vielfalt machen ihn zu einem perfekten Startpunkt in die Tierwelt Afrikas für Groß und Klein.
Kurze Fahrten
Nicht nur, weil der Park in der Nähe von Arusha liegt, sondern auch, weil der Park selbst relativ klein ist und wenige Pistenkilometer hat, bleiben die Fahrtstrecken angenehm kurz.
Viele Aktivitäten außerhalb der Fahrzeuge
Gehen, Wandern, Kanu-Safaris – für Abwechslung ist im Nationalpark gesorgt.
Abwechslungsreiche Vegetation
Vom Krater über Seen bis zum Regenwald – in einem einzigen Tag erleben Familien verschiedene Lebensräume und Tierarten. Das hält die Aufmerksamkeit der Kleinen hoch und bietet viele Aha-Momente.
Lohnt sich der Arusha Nationalpark?
▶ Wenn Sie bewusst den Park für IHRE Vorlieben und Wünsche auswählen.
Überlegen Sie sich, aus welchen Gründen Sie den Arusha National Park ansteuern möchten. Wegen der Primaten? Wegen des Urwald-Settings? Wegen der Fernsichten? Wegen der Wanderungen und Walking Safaris?
Wenn Sie natürlich Raubkatzen en masse suchen, dann ist der Park gänzlich unpassend für Sie.
▶ Wenn die Tansania-Reiseroute dramaturgisch gut komponiert ist.
Den Arusha National Park NACH der Serengeti oder dem Ngorongoro Crater besuchen? Das kann nur schief gehen, denn die Serengeti ist der tierreichste und atemberaubendste Park Afrikas. Aber wenn Sie ihn als erste Etappe Ihrer Tansania-Rundreise ins Programm integrieren, wird er Sie begeistern.
Oder wenn Sie ihn bewusst als zweite oder dritte Station in Ihre integrieren, im Wissen, dass er ein entspannter Zwischenstopp zum Verschnaufen ist.
▶Wenn Sie gerne aktiv unterwegs sind.
Wenn Sie gerne aktiver sind, also auch gerne wandern, gehen oder außerhalb vom Fahrzeug, z. B. in einem Kanu, unterwegs sein möchten.
▶ Wenn Sie Vögel und Primaten beobachten möchten.
▶ Wenn Sie bewusst kühlere Temperaturen suchen.
Es gibt Menschen, die mit dem heißen Klima nicht gut zu Rande kommen. Da bietet der Park einen wunderbaren Gegenpol zu den heißen Gebieten.
▶ Wenn Sie bewusst einen intakten Primärregenwald erleben möchten.
Wenn Sie bewusst grüne, lebendige Landschaften als Ergänzung zu den goldbraunen, offenen Savannen wie in der Serengeti oder dem Tarangire National Park, suchen, sind Sie hier goldrichtig.
Beste Reisezeit für den Arusha National Park
Aufgrund seiner Höhenlage zwischen 1.400 und 4.500 Metern herrscht hier ein mildes, feuchtes Bergklima, das sich deutlich von anderen Safari-Regionen in Tansania unterscheidet. Der Park gilt aufgrund der kühlen Nächte und der Höhenlage als malariafrei.
Der Park ist außerhalb der Regenzeit von März bis Mai ganzjährig zu besuchen.
Für Besteigungen des Mount Meru eignen sich am besten die Monate Juli/August bis März, mit Ausnahme von November/Dezember, wenn es mehr regnet.
Die beste Fernsicht auf den Kilimandscharo haben Sie von Juni bis Oktober und im Januar/Februar.

Der Kilimanjaro ist weithin sichtbar, auch vom Lake Momella im Arusha National Park. (C) Adobe Stock, Pixeltheater
Fototipp: Kilimanjaro fotografieren
Von Juli bis September herrscht Trockenzeit mit kristallklarer Luft und minimaler Bewölkung. Auch der Oktober bietet noch gute Chancen.
Die besten Aussichten genießen Sie frühmorgens zwischen 6 und 9 Uhr, bevor sich Wolken über dem Kilimandscharo bilden. Je früher, desto besser!
Die besten Standorte, um den Kilimanjaro zu sehen, finden Sie entlang der Piste auf den Mount Meru. Auch offene Flächen rund um die Momella-Seen bieten großartige Panoramen.