Safari mit Bergen und Meer verbinden – mit den Usambara Mountains gelingt es
Usambara Mountains …. Klingt vertraut in unseren Ohren, zumindest in jenen von Blumenliebhabern. 1892 wurde eine kleine, samtige Pflanze – das Usambara-Veilchen – von einem deutschen Kolonialbeamten entdeckt. Seitdem ist es aus den heimischen Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken.
Berge mit Geschichte
Schon während der deutschen Kolonialzeit (1885–1918) waren die Usambara Mountains wegen des gefälligen Bergklimas, der fruchtbaren Böden und der herrlichen Berglandschaften als Ort für die Sommerfrische beliebt, um den schwül-heißen Städten an der Küste Tansanias zu entfliehen. Sie hinterließen zahlreiche Relikte und Bauten in den Usambara-Bergen, die Wanderer unverhofft passieren.
Die Usambara Mountains sind Teil einer uralten, kristallinen Gebirgskette, die sich von den Taita Hills in Kenia über die Pare und Usambara Mountains bis in den Südwesten Tansanias zieht. Wissenschaftler vermuten, dass sich die Eastern Arc Mountains vor über 30 Mio. Jahren formierten, was insofern erstaunlich ist, als beispielsweise der Kilimanjaro „nur“ um die 2 Mio. Jahre auf dem Buckel hat.
Wandern mit Chamäleons
Einzigartig ist aber nicht nur ihr Alter, sondern auch der enorme Artenreichtum, insbesondere der endemischen Gattungen. Er konnte sich zum einen aufgrund der isolierten Lage der Berge entwickeln, zum anderen sorgten die Monsunwinde durch die Nähe zur Küste für ausreichend Regen und Feuchtigkeit.
An die 100 Tier- und über 830 Pflanzenarten, die sonst in keiner Region der Welt vorkommen, wurden im Gebiet der Eastern Arc Mountains bislang gefunden. So ist die Wahrscheinlichkeit hoch, Chamäleons, Stummelaffen oder seltenen Schmetterlingen über den Weg zu laufen. Ihr Guide wird Augen und Ohren für Sie offenhalten.
Unterschiedliche Hälften
Die Bergkette unterteilt sich in die westlichen und östlichen Usambara-Berge. Beide Teile sind sich insofern ähnlich, als dass sie vom Tourismus relativ unberührt geblieben sind und lange Wanderungen sowie Interaktion mit Einheimischen erlauben.
Beide sind wunderbare Wandergebiete, versprechen aber unterschiedliche Erlebnisse.
Die Western Usambara Mountains ist durch den Dar-Arusha-Highway an den Northern Circuit und die Safari-Parks im Norden gut angebunden. Vom Mkomazi National Park oder von Moshi aus sind sie binnen Stunden erreichbar. Nichts spricht also dagegen, Ihre Safari mit Wandern zu verbinden.
Der quirlige Hauptort Lushoto kann gut als Basis für den Wanderurlaub in den Usambara Mountains eingeplant werden. Das fruchtbare Gebiet verfügt über ein ansehnliches Wege- und Pistennetz und ist recht dicht besiedelt, weil es gute Möglichkeiten bietet, in der Landwirtschaft zu arbeiten und die eigene Familie zu versorgen. Lushoto und die umliegenden Bergdörfer bieten eine bescheidene touristische Infrastruktur, mit Berglodges, Restaurants und Wanderguides, die alle Wanderungen begleiten.
Um Amani, den Hauptort der Eastern Usambara Mountains, zu erreichen, muss man den Tanga-Highway nehmen, was sehr viel mehr Fahrzeit von Arusha oder Moshi aus bedeutet. Idealerweise sollten Sie vor einem Besuch in Amani einen Zwischenstopp in Lushoto einlegen. Im östlichen Teil existieren großflächige Teeplantagen, kaum Dörfer und nur wenige Straßen. Selbst die Infrastruktur für Wanderurlauber ist sehr eingeschränkt. Dafür sind aber die Wälder dichter und besser erhalten, was besonders für Insekten-, Amphibien- und Vogelliebhaber interessant ist.
Wandern mit Kindern…
Ums Wandern und Einblicke in den Alltag der Menschen dreht sich alles in den Usambara Mountains.
Für eine dreiwöchige Rundreise in Tansania sind die Usambara Mountains die ideale Ergänzung, um Safari, Berge und Meer zu kombinieren und den Alltag der Einheimischen kennenzulernen.
Sie sollten aber mindestens 3-4 Nächte einplanen, allein schon wegen der langen Anfahrt.
Die Berge locken vor allem mit familienfreundlichen Wanderungen, die nicht länger als einen Halbtag dauern. Sie brauchen sich nicht monatelang vorbereiten so wie für den Kilimandscharo, denn alle Gipfel und Bergrücken sind niedriger als 2.300 m Seehöhe. Die Höhenkrankheit spielt also absolut keine Rolle. Wanderwege und Touren für alle Leistungsniveaus sind vorhanden – von 2 Stunden bis zu 3 oder 4 Tagen. Ideal für Wanderungen mit Kindern!
… und anspruchsvolle Touren
Selbst anspruchsvolle Wanderungen stehen zur Auswahl, mit Mehrtageswanderungen und Weitwanderungen. Kein Grund also, für ambitionierte Wanderer, dieses Gebiet auszuklammern.
Allerdings: Mit Komfort ist es in den Bergen nicht weit her. Nicht ganz zimperlich sollten Sie sein, robust und mit Verständnis für die Einfachheit. Alle Unterkünfte sind einfach und rustikal, in etwa mit sehr einfachen Berghütten in Österreich oder der Schweiz zu vergleichen. Dafür entschädigen die ungekünstelten Einblicke und imposanten Ausblicke.
Und das Beste: Das Meer ist nicht weit!
Wenn Sie schon einmal in den Usambara Mountains gelandet sind, können Sie getrost nach Ushongo Beach weiterfahren. Herrlich unberührte Strände und so entspannend!